Betrachtet man im Genre Drum’n’Bass die Produzenten-Landschaft aus Deutschland, kommt man momentan an „Survey“ – Hardy & Stephan aus Berlin, nicht vorbei. Mit Veröffentlichungen auf Noisia’s Invisible Recordings, Dispatch Recordings oder der zuletzt erschienen Kollaboration mit HLZ auf Warm Communications – machten sich die zwei national und international einen Namen. Im folgenden Interview plaudern sie über ihre Historie, Producing und Drum’n’Bass im Allgemeinen.
Wie habt ihr euch kennen gelernt und gemerkt, das dies musikalisch passt?
Das war 2008 in unserer heutigen Stammkneipe, in der wir damals jeden Dienstag für uns und unsere Freunde Platten aufgelegt haben. Es war schnell zu merken, dass wir musikalisch auf einer Wellenlänge sind, und es hat nicht lang gedauert bis wir die ersten B2Bs gespielt haben.
Wann habt Ihr begonnen Musik zu produzieren und wie kam es dazu?
Das Musikinteresse hatten wir beide wohl schon immer, und dann hat man halt schon früh angefangen, zu
experimentieren. Zusammen waren wir 2011 zum ersten mal im Studio, davor hat jeder sein Ding gemacht.
Wie würdet Ihr euren Sound beschreiben ?
adrett, würzig, herb
Produziert Ihr analog oder geht Ihr konsequent den digitalen Weg?
Mittlerweile ist das 50/50. Die meisten Sounds kommen aus Synthesizern, wir benutzen aber natürlich DAWs und auch digital PlugIns und Samples.
Ihr veröffentlich eure Tunes auf Noisia’s Label „Invisible“. Wie Kam es dazu?
Thjis hat uns angeschrieben und dann haben wir den Jungs Tunes geschickt.
Wie sieht euer Tagesablauf aus?
Der sieht eigentlich meist immer gleich aus. Nach der Arbeit ins Studio, und am Wochenende geht`s zu Gigs, die anstehen.
Gibt es Artist die euch beeinflussen?
Darüber könnte man ein extra Interview führen. Es sind sehr viele Artists in vielen Genres, die einen inspirieren. Am Ende wollen wir aber, dass unsere Tunes auch nach uns klingen.
Mit welchem Equipement arbeitet Ihr?
An analogem Equipment steht zur Zeit bei uns ein Virus TI2, ein Moog Sub 37 und ein analoger Compressor.
Wir sind grad dabei das zu erweitern.
Ihr habt jetzt eurer eigenes Label „Acrylic“ an den Start gebracht. Wie sieht dort die Zukunft aus?
Wir und Mit-Gründer Quartz aus Wales arbeiten am zweiten Release. Wir lassen uns Zeit mit Releases, feilen gern dran und legen viel Wert auf`s Gesamtkonzept.
Und was steht bei Euch persönlich an neuen Releases in der Warteschleife?
Das nächste Release kommt auf einem unserer Lieblingslabels, Warm Communications, in Form einer Collab EP mit Quartz, dicht gefolgt von einer Single auf dem gleichen Label inklusive einem Tune mit HLZ. Danach kehren wir zu Flexout Audio mit einer Single zurück, die zusammen mit einem unserer Lieblingsartists entstanden ist.
Habt ihr eine musikalische Ausbildung genossen, oder habt ihr euch euer Wissen selbst beigebracht?
Wir haben schon in jungen Jahren angefangen Triangelunterricht zu nehmen, alles andere haben wir uns selbst beigebracht.
Produziert ihr in einem Studio oder seid ihr klassische Bedroom Producer?
Wir produzieren im Studio, das wird aber bei mir (Stephan) beherbergt. Ich hab das Glück, einen Raum dafür nutzen zu können, ohne dass mich die Nachbarn killen.
Welche Tipps würdet ihr denn jungen Producern geben?
Entspannt euch und macht worauf ihr Bock habt. Sucht euch erfahrene Producer für Tipps, Tricks und das Know-How.
Wie sieht euer Bezug zur heutigen Szene aus?
Wir sind Residents im Club Gretchen (Recycle) in Berlin, spielen auch sonst viel in Berlin. Bezug zum Rest Deutschlands und der Welt haben wir natürlich auch, durch die Gigs die wir gespielt haben und die Producer und Labels mit denen wir zusammengearbeitet haben. Daraus sind natürlich auch viele Freundschaften entstanden, was das schöne an der Szene ist.
Welche Wünsche habt ihr für die Zukunft?
Auf jeden Fall wär`s cool wenn die Ohren noch eine Weile mitspielen, und wenn ab und zu auch mal ein Club aufmacht, statt verschwindet.
– Eure letzten Worte…
Immer locker bleiben Leute, over and out.