Handlung
Eine Zeitungsanzeige erweckt das Interesse des Taxifahrers Tarek Fahd, denn der Ex-Journalist sieht darin die Chance auf eine interessante Story. 4000 DM werden für die Teilnahme an einem psychologischen Experiment geboten, bei dem ein Gefängnis simuliert wird. Tarek nimmt als Undercover-Journalist teil. Kurz zuvor hat er bei einem Verkehrsunfall die attraktive Dora kennen gelernt, an die er während seines Aufenthalts im Gefängnis immer wieder sehnsüchtig denkt, wie in Rückblenden zu sehen ist.
Die 20 freiwilligen Teilnehmer werden anscheinend zufällig in Wärter und Gefangene unterteilt und von einem Wissenschaftler-Team über Kameras beobachtet. Die Gefangenen müssen dabei auf einige Grundrechte verzichten, während die Wärter angewiesen sind, angemessen zu reagieren.
Zu Beginn des Experimentes sind alle Teilnehmer gut gelaunt. Aber das ändert sich schnell, als Tarek beginnt, die Wärter mit bewusstem Ungehorsam zu provozieren, so z.B. als er die Milch seines Kollegen trinkt oder die Decke aus der Zelle wirft, um den Wärter hineinzulocken. Die psychologische Anspannung wächst rasant an und aus dem anfänglichen Spaß wird schnell bitterer Ernst. Die Situation droht nach wenigen Tagen bereits zu eskalieren. Es wird deutlich, dass in dieser Situation Grenzen nicht nur erreicht, sondern auch überschritten werden.
Die Wärter nutzen die Unruhe unter den Gefangenen aus, um sich die Macht zu verschaffen. Sie haben Gefallen an ihrer Rolle gefunden und nutzen ihre überlegene Position aus. Sowohl bei den Wärtern als auch bei den Gefangenen erkennt man jeweils einen ruhigen Außenseiter, der sich vom Rest der Gruppe fern hält. Auf Seiten der Wärter ist es dann ausgerechnet dieser scheinbar ruhige Vertreter, der mit einem einzigen Wort das Signal zur Wende gibt, indem er sinngemäß sagt: "Für solche Probleme gibt es nur eine Lösung - Erniedrigung!" Von diesem Moment an gehen die Wärter mit immer größer werdender Gewalt gegen die Gefangenen vor. Die Lage eskaliert immer weiter und die Spirale der Gewalt ist immer schwerer zu stoppen. Die Gefangenen werden verletzt und tief gedemütigt. Die meiste Gewalt trifft den aufmüpfigen Tarek. Erst schneiden ihm die Wärter den Schädel kahl und urinieren auf seinen Kopf und dann muss er die Toilette mit seinem Hemd säubern. Schließlich sperren sie ihn noch in die sog. Black Box (eine camera silens). Tarek kann sich durch einen glücklichen Zufall befreien, denn er findet einen Schraubenzieher.
Der Film zeigt deutlich und eindrucksvoll, wozu durchschnittliche Menschen in Extremsituationen fähig sind. Durch die wachsende psychische Anspannung steigt auch das Aggressionspotential rasant an. Diese friedlichen Personen, die unbelastet und locker das Experiment beginnen, entwickeln innerhalb kürzester Zeit eine Gewaltbereitschaft, die man eigentlich nur Verbrechern zutraut.
Währenddessen wird außerhalb des Gefängnisses allmählich deutlich, dass die Außenstehenden die Eskalation nicht verhindern können. Dora wird auf das Experiment aufmerksam und versucht, Kontakt mit Tarek aufzunehmen. Sie wird allerdings auf dem Gelände der Universität von den Wärtern, die sich frei bewegen dürfen, aufgehalten und mit der Behauptung, es sei alles in Ordnung, wieder weggeschickt.
Im Team der Wissenschaftler entsteht ein Streit darüber, wie lange man das Experiment noch durchführen kann. Dr. Jutta Grimm plädiert angesichts der angespannten Situation für einen sofortigen Abbruch, kann sich jedoch nicht durchsetzen. Der leitende Prof. Thon ist wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht anwesend, als die Gewalt sich ihrem Höhepunkt nähert.
Die Wärter erkennen die Schwäche bei den Verantwortlichen und ergreifen die Chance zur völligen Kontrolle. Sie entführen Dr. Grimm und sperren sie mit den anderen Gefangenen ein.
Als Tarek sich überraschend aus der Black Box befreit hat, bricht Hektik aus. Mit Hilfe des Schraubenziehers öffnet er die Rückwand einer Gefängniszelle und flieht mit den anderen noch lebenden Gefangenen. Die Wärter nehmen die Verfolgung auf und es kommt zu brutalen Nahkämpfen. Erst als Dora, die noch einmal zur Universität gekommen ist, die blutigen Spuren entdeckt, kann die Gewalt durch das Eingreifen der Polizei endlich beendet werden.
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