04.06.2005, 17:14
Brief an eine Versicherung
hier noch weitere solcher lustigen dinge:
10 Tipps für den Freund meiner Tochter...
1. Wenn Du in meine Einfahrt fährst und hupst, solltest du was anliefern - ausliefern werde ich Dir in diesem Fall nämlich niemanden.
2. In meiner Gegenwart faßt du meine Tochter nicht an. Du darfst sie ansehen - oberhalb der Schultern.
Augen oder Hände, die nicht von meiner Tochter lassen, werde ich entfernen.
3. Ich weiß, bei Jungen deines Alters ist es gerade sehr angesagt die Hosen so zu tragen, als ob sie jeden Moment herunterrutschen würden. Nimm's bitte nicht persönlich aber du und deine Freunde,
ihr seid allesamt Volltrottel.
Dennoch möchte ich mich aufgeschlossen zeigen und unterbreite folgenden Vorschlag: Du darfst mit blitzender Unterwäsche und übergroßen Hosen vor meine Haustür treten, ohne dass ich mich aufrege. Aber um sicherzustellen, dass du deine Hosen während deines Rendezvous nicht zufällig verlierst, werde ich sie aber an dir festtackern.
4. Man hat dich sicherlich schon aufgeklärt, dass Sexualkontakt ohne Verhütungsmittel heutzutage ein tödliches Risiko bedeuten kann. Was Sex mit meiner Tochter betrifft bin ich das Verhütungsmittel. Und das tödliche Risiko auch.
5. Es wird allgemein erwartet, dass wir uns über Sport, Politik und das Tagesgeschehen unterhalten, um uns näher kennen zu lernen. Ich bitte, das zu streichen. Ich wünsche von dir lediglich erfahren, wann ich meine Tochter wieder in meine Obhut nehmen kann - genauer gesagt erwarte ich dieses eine Wort: "früh".
6. Du bist sicher ein fescher Kerl und könntest dich auch mit anderen Mädchen verabreden. Damit bin ich einverstanden, solange es meine Tochter auch ist. Andernfalls wirst du gefälligst solange mit ihr ausgehen, bis sie dich satt hat. Wenn du sie zum Weinen bringst, bring ich dich zum Weinen.
7. Seufze nicht und zappele nicht rum, weil du eine Stunde oder länger im Flur stehst und auf sie wartest. Wer pünktlich ins Kino will, der sollte sich erst gar nicht verabreden. Meine Tochter macht sich gerade zurecht und das kann länger dauern als der 3-spurige Ausbau des Mainzer Rings. Mach dich lieber nützlich, zum Beispiel könntest du mir das Öl wechseln.
8. Folgende Plätze eignen sich nicht als Treffpunkte mit meiner Tochter: Orte mit Betten, Sofas oder Möbeln die weicher sind als ein Holzschemel. Unbeleuchtete Orte. Orte, an denen getanzt, Händchen gehalten wird oder an denen fröhliche Stimmung herrscht. Beheizte Orte, die das Tragen von Shorts, Hängern oder etwas anderem als Overalls, Sweater und einem gefütterten, bis obenhin zugeknöpften Parka nahe legen könnten.
Filme mit stark romantischen oder sexuellen Szenen sind strikt zu meiden, Kettensägefilme sind ok. Eishockeyspiele sind ok.
Zuhause mit den Eltern rumhängen ist sehr ok.
9. Lüge mich nicht an. Ich mag wie ein übergewichtiger Einfaltspinsel wirken, der seine besten Jahre hinter sich hat. Aber wenn es meine Tochter angeht, bin ich der allwissende, rächende Gott. Falls ich frage, wohin ihr geht und mit wem, hast du genau EINE Gelegenheit, mir die Wahrheit, die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen. Ich besitze ein Gewehr, eine Schaufel und viel Platz im Garten. Treib keine Spielchen mit mir.
10. Fürchte Dich. Sehr. Immer wenn ich herumsitze und nervös auf die Rückkehr meiner Tochter warte, komme ich ins Grübeln.
Dann steigt in mir die Erinnerung an die Zeit bei der Fremdenlegion hoch und die Stimmen befehlen mir wieder, mein Gewehr zu reinigen.
Nach Abstellen deines Fahrzeuges bitte die Hände über den Kopf erheben.
Dabei deutlich die Parole nennen, die rechtzeitige Rückkehr meiner unversehrten Tochter bestätigen, unverzüglich einsteigen und abfahren. Das Betreten des Anwesens ist nicht erforderlich.
Die Gestalt im Kampfanzug im Vorgarten bin ich.
Danke Bern Sell
Brief an eine Versicherung
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich schreibe an Sie in Beantwortung ihrer Bitte um zusätzliche Information hinsichtlich meiner Unfallmeldung an Ihre sehr geehrte Gesellschaft.
In dieser hatte ich unter Punkt 3 als Unfallursache "unzureichende Planung" genannt. Sie baten mich nun darum, dieses näher erläutern zu wollen. Gern komme ich Ihrem Wunsch nach und bin überzeugt, die im folgenden beschriebenen Einzelheiten werden Ihnen Klarheit über die weitere Bearbeitung meines Versicherungsfalles geben können.
Ich bin Funkamateur. Am Unfalltag arbeitete ich allein auf der obersten Plattform meines 25 Meter hohen Antennenmastes. Als ich meine Arbeiten beendet hatte, mußte ich feststellen, dass sich im Zuge der Arbeiten Werkzeuge und Ersatzteile mit einem Gewicht von etwa 150 kg auf der Plattform angesammelt hatten. Statt diese Teile einzeln und mühsam über die Stehleiter des Mastes nach unten zu schaffen, entschied ich mich dafür, sie in einem stabilen Korb hinabzubefördern, und zwar unter Verwendung eines vorhandenen Seils und einer oben am Mast installierten Umlenkrolle. Über dieses altbekannte Hilfsmittel hatte ich nämlich alle benötigten Gegenstände zu Beginn und während meiner Arbeiten an den Antennen sicher und problemlos nach oben transportieren können. Um jedoch alle Risiken mit Sicherheit ausschließen zu können, begab ich mich zunächst nach unten und befestigte dort sorgfältig das untere Ende des Seils am Boden.
Abschließend kletterte ich wieder nach oben und belud dort den Korb mit den erwähnten Gegenständen. Danach kehrte ich endgültig auf den Erdboden zurück und löste dort das Seil von seiner Befestigung. Dabei hielt ich das Seil sorgfältig und mit aller Kraft fest, um dann den Korb langsam und sorgfältig herunterzulassen.
Unter Punkt 11 hatte ich Ihnen mein Körpergewicht von 75 kg bereits mitgeteilt. Trotz meines Entsetzens, jäh nach oben gerissen zu werden, hielt ich das Seil krampfhaft fest, statt es loszulassen. Es erübrigt sich wohl zu sagen, dass ich mich mit unverhältnismäßg hoher Geschwindigkeit seitlich des Antennenmastes nach oben bewegte. Auf etwa halber Masthöhe begegnete mir, auf seinem Weg nach unten, der Korb mit den Werkzeugen. Diese Begegnung war ursächlich für die Schädelfraktur und das gebrochene Schlüsselbein. Meine Fahrt nach oben setzte sich dann mit fast unverminderter Geschwindigkeit fort, und zwar solange, bis meine Finger fast zwei Knöchel tief in der vorher erwähnten Umlenkrolle steckten. Gücklicherweise konnte ich jetzt wieder halbwegs klar denken und hielt trotz meiner Schmerzen das Seil fest. In diesem Moment schlug jedoch der Korb mit den Werkzeugen auf und dessen Boden brach durch. Von da ab wog der Korb, da unbelastet, nur noch höchstens 10 kg.
Ich muß jetzt leider nochmals auf mein unter Punkt 11 meines Unfallberichtes genanntes Körpergewicht verweisen. Wie sie sicher unschwer nachvollziehen können, wurde durch diese Gewichtsumkehr mein Absturz in die Wege geleitet. Wiederum auf halber Masthöhe traf mich, jetzt von unten kommend, der Werkzeugkorb. Daher rühren die gebrochenen Füße, sowie die übrigen Verletzungen der Beine und des Unterleibs. Das Zusammentreffen mit dem Korb hatte mein Fall glücklicherweise abgebremst, und so brach ich mir, als ich inmitten meiner Werkzeuge aufschlug, nur noch 3 Rückenwirbel.
Zu meinem größten Bedauern muß ich Ihnen abschließend jedoch noch mitteilen, dass ich, als ich schmerzgepeinigt auf meinem Werkzeughaufen lag, unfähig aufzustehen und den leeren Werkzeugkorb 25 Meter über mir an der Mastspitze pendeln sah, bewußtlos wurde. Dabei entglitt mir das Seil aus meinen Händen...
Danke Buddy