Ein junger Österreicher mit einem recht aussergewöhnlichen Künstlernamen steht am Anfang seines Weges. Bemerkenswert dabei ist nicht nur die Qualität seiner Produktionen, sondern auch die Tatsache welche Labels ihn bereits gesigned haben. Wer mehr wissen will zieht sich dieses Interview mit Peter aka cømpiler jetzt rein und weiß danach mehr!
Hallo Peter. Du bist jetzt noch nicht unbedingt der breiten Masse allzu geläufig. Aber vielleicht gerade deshalb: erzähl uns doch mal ein wenig über Dich und Deine Person, wo du herkommst, was du machst, dein Projekt und deine Interessen.
Ich komme aus Salzburg, einer kleinen Stadt in Österreich, welche eigentlich großteils nur als Geburtsort Mozarts bekannt ist. Das cømpiler Projekt entstand während eines Auslandsaufenthalts in Island. Ich wollte eine deutliche Abgrenzung von meinen bisherigen Produktionen, einen Neustart mit einem klaren Konzept, welches mich selbst mehr widerspiegelt. Da ich privat wie auch beruflich ein sehr technikorientierter Mensch bin, wählte ich den Namen cømpiler. Jetzt ziehe ich die Idee konsequent durch.
Vor kurzem ist Dein erster Track auf Overview Music erschienen. Ziemliches Gerät. Wie kam es dazu?
Danke dir!Nach meinem Debut Release auf Flexout Audio Ende letzten Jahres war ich damit beschäftigt, weiter an meinen technischen Fähigkeiten zu arbeiten. Als ich langsam mit meinem Output zufriedener wurde, hab ich angefangen mir Feedback von anderen Produzenten zu holen. So auch von Casper (“Waeys”), welcher dann den Kontakt mit Peter Overview herstellte. Ein paar Demos später hat ihm dann “Array” gefallen und ihn für die Zone 1 LP genommen.
Wo willst du hin? Was ist dein Ziel?
Realistisch gesehen will ich meine Perspektive auf Drum & Bass, Halftime und Beats Musik teilen, zur Szene beitragen und irgendwann in Zukunft einmal meine Musik auf Vinyl verewigen. Klar ist es der Traum eines jeden Musikers von seiner Arbeit zu leben, aber heutzutage ist das im Drum & Bass wohl nur den Top Artists vergönnt.
Beschreibe uns doch mal deine Herangehensweise. Wie arbeitest du? Welche Software oder Hardware verwendest du und warum?
Im Gegensatz zu vielen Ansätzen, welche ich in Interviews, AMAs und so weiter gelesen habe, versuche ich nicht Ideen, welche ich in meinem Kopf habe, 1:1 in die DAW zu übertragen, sondern lasse mich von einzelnen Sounds inspirieren und versuche aus dieser Inspiration einen kompletten Track zu schnitzen. Als DAW verwende ich derzeit Ableton Live 9, da ich den organisierten und klaren Workflow sehr gut finde. Ergänzend benutze ich auch gerne Serum, welcher meiner Meinung nach der beste Soft-Synth derzeit ist, ein paar Valhalla Reverbs und ansonsten fast ausschließlich Ableton Stock-Plugins.
Würdest du dich ausschließlich als Produzent beschreiben?
Nicht ausschließlich, wenn sich die Gelegenheit ergibt, präsentiere ich auch gerne meine Musik und die von anderen Leuten die ich schätze in Form eines DJ-Sets.
Wie kamst du mit Drum & Bass in Berührung und wann?
Bezüglich Drum & Bass bin ich ein ziemlicher Spätstarter, die ersten Berührungspunkte hatte ich gegen 2013 durch elektronische Musiker, welche neben ihrem Main-Genre auch Einflüsse von Drum & Bass in ihren Sets hatten.
Was hat dich in den letzten Jahren im Drum & Bass Zirkus am nachhaltigsten beeindruckt, beeinflusst, berührt?
Am meisten beeinflusst hat mich, so wie viele andere, Noisia.Kein Release hat mich so sehr geprägt wie das Outer Edges Album, die Vielseitigkeit und die perfekte Produktion in Kombination mit der immer noch hörbaren Musikalität bildet für mich ein einzigartiges Sounderlebnis. Lustige Geschichte dazu: Auf einem Urlaub waren wir dank des nicht existenten USB-Anschlusses einmal dazu verdonnert das Outer Edges Album für zwei Wochen rauf und runter zu hören, da es die einzige CD war die wir dabei hatten. Die Tatsache, dass es nicht gestört hat, sagt einiges. Aber auch Noisia Radio hat meinen Musikgeschmack massiv geprägt, und mich zum Beispiel mit Halftime konfrontiert. Umso trauriger ist es, dass das Alles nächstes Jahr ein Ende findet, aber die Gründe hierfür sind auf jeden Fall verständlich.
Welche wegweisenden Tracks oder Releases oder Artists oder Labels möchtest du nennen?
Eigentlich zu viele um sie hier alle namentlich zu nennen. Falls ich also jemanden vergesse: sorry dafür. Zuallererst möchte ich Overview Music ansprechen. Peter und sein Team leisten richtig gute Arbeit und der Output des Labels ist auf konstant hohem Level. Für mich das Newcomer Label der Herzen, und umso mehr freut es mich dort einen Release zu haben. Weitere großartige Labels, welche mich und meinen Sounds inspiriert haben und tun, sind Flexout Audio (großes Lob an Tom und sein Team), Cyberfunk (beste Grüße an Josiah, John, Christopher & Ed), 1985, und natürlich alle Noisia Labels.
Was machst du außerhalb des Drum & Bass Biz? Welche sonstigen Interessen oder Hobbies hast du?
Am liebsten verbringe ich meine Zeit zusammen mit meiner Freundin auf Reisen oder auf der Couch vor Netflix. Für andere Hobbies bleibt neben Musik und Arbeit keine Zeit.
Was kommt als nächstes von dir und wann?
Anfang nächsten Jahres steht eine Single auf dem britischen Label Cyberfunk an. Die Tunes sind zwar schon etwas älter aber die Zusammenarbeit mit dem Team war richtig gut und ich freu mich drauf. Im Anschluss darauf darf ich mich an einem VA Release auf Mainframe beteiligen, sowie auch hoffentlich eine Collaboration mit dem russischen Sound-Design-Wizard molotilkin (ein guter Freund den ich glücklicherweise vor einigen Jahren auf dem Rampage Festival kennengelernt habe) präsentieren. Zu guter Letzt habe ich vor kurzem eine Single auf einer großen Drum & Bass Plattform klar gemacht, darauf freue ich mich schon ganz besonders.
Hau mal ein Statement zum Abschluss raus.
Support your scene! Ob mit dem Besuch eines Events, dem Kaufen von Tunes auf Online-Stores oder einfach nur einem Share auf Facebook. Vor allem die Drum & Bass Szene steht und fällt mit dem Support jedes Einzelnen.
Danke für das Interview und wir wünschen viel Erfolg und gutes Gelingen.
Danke für die Einladung!
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