The Sauce & Jakes-“3 Dots” (TSR003)
The Sauce, ein Zusammenschluss aus Total Science, DLR und Hydro, veröffentlichen bald “3 Dots” auf ihrem eigenem Label. Für diesen Tune haben die erfahrenen vier Produzenten den Vocalist Jakes ins Studio geholt, der den trockenen Beats seine gewohnt unterkühlten und mit rauchiger Stimme vorgetragenen Lyrics beisteuert.
“3 Dots” ist recht düster und spannungsgeladen. Nach einem kurzen Intro und den einsetzenden Lyrics wird direkt zum etwas nüchternen Drop angesetzt und fortan die typisch knackigen Drums im Stile von DLR durchgezogen. Der kurze Break und der voraussehbare Aufbau machen auch diesen Tune, wie die vorangegangenen Releases unter diesem Alias, zu einem super Mixing-Tool. Der Wiedererkennungswert entsteht zweifelsfrei durch die Vocals von Jakes. Es wirkt fast so als wäre der Tune selbst gezielt für seinen Style gebaut worden, denn Tonlage und die unaufgeregte, übersichtliche Produktionsweise passen ziemlich perfekt.
Sicherlich hätten The Sauce noch mehr Action in diese Single packen können. Das geballte Know-how haben sie allemal. Anderseits bleiben sie ihrem Stil, über den in diesem Lager schon lange vor The Sauce eine unausgesprochene Einigkeit herrschte, ein weiteres mal treu und prägen so dieses interessante Alias als Marke. “3 Dots” ist schlicht und ergreifend ein sehr solides Release, das ab spätestens August so einige DJ-Sets bereichern wird. Als die Promo in einer Mail ohne Blindcopy an zig Szene-Größen rausgeschickt wurde, entstand eine der wohl unterhaltsamsten Gruppen-Konversationen der jüngeren digitalen Drum & Bass-Geschichte, was dem Release schonmal einiges an Aufmerksamkeit sicherte. Hyroglifics dazu nur: “Saucy cc list”. (Pasch)
Release: 07.08.2020
Label: The Sauce Records
Katalognummer: TSR003
(9/10)
https://soundcloud.com/dubplatednb/the-sauce-ft-jakes-id
DLR-“You Leave / Intermix” (DISBLP003)
Bei der dritten Ausgabe der experimentierfreudig ausgelegten Blueprints-Reihe auf Dispatch spielt DLR die Hauptrolle. Hier kann sich der Sound des Interpreten weiterentwickeln, was DLR auch für zwei recht ungewöhnliche Entwürfe nutzt: “You Leave” und “Intermix”.
“You Leave” kommt mit einem superdubby tiefgepitschten Vocal, einer einsamen Kickdrum und wenigen Effekten rein, verstummt dann fast vor Minimalismus und klappert plötzlich los. Die Drums sind sehr dynamisch, der Bass tief und die weiteren Tonspuren weiterhin extrem sparsam eingesetzt. Das tiefe “Girl, you leave” Vocal wird zum Break hin nochmal etwas durch ein weiteres Vocal und den Ansatz einer Melodie ausgeschmückt, verschwindet dann aber doch wieder im Minimalismus. Trotz allem hat “You Leave” eine einprägsame Stimmung, kraftvolle Sounds und ist so ein absolut gelungenes Ergebnis.
Auch “Intermix” ist recht reduziert, doch mit viel durchgängigerem Geräuschpegel produziert. Die Drums rollen hier etwas lockerer daher und lassen Raum für die schräge Geräuschkulisse zwischen Flöten, Flächen und Dschungel-Sound. (Pasch)
Release: 24.07.2020
Label: Dispatch Blueprint
Katalognummer: DISBLP003
(9/10)
Styke – “Oversight EP” (ELOISA004)
Das junge und auf EPs fokussierte Label Eloisa hat mit Styke wieder talentierte Verstärkung an Bord. Der Produzent aus den Niederlanden hat schon einige Releases auf dem Markt und liefert hier soulful Liquid Sound in vier Versionen plus Interlude.
“Stride” ist ein sehr ausgewogener Tune mit sehr schönem Piano und glasklaren Drums, die Vocals von … geben dem Titeltrack “Oversight” einen sehr verträumten Soul Vibe und mit “Indus” wird es dann richtig deep und rollend. “Mellifluous” mit Auris ist dann abschließend nochmal aufgelockerter und trotz kratziger Bassline durchweg entspannt und zurückhaltend. Alle Beiträge dieser EP sind eine durchweg stimmige und sehr gut produzierte Sache. Wer seine schnellen Beats gerne sehr entspannt hört, ist hier an der richtigen Adresse.
Das Label lohnt es sich defintiv auf dem Schirm zu behalten und Styke mal allemal. (Pasch)
Release: 10.07.2020
Label: Eloisa Records
Katalognummer: ELOISA004
(8/10)
T95 & DRS-„On Site” (OVR022)
Overview und das Team dahinter hören nicht auf denn Release nach Release fire all ze wey. Seit seinem Launch im letzten Jahr konnten sie einige Chartplatzierungen einfahren und haben es auf Beatport sogar geschafft in die Top 10 der DnB-Labels zu gelangen. Quasi als Sahnehäubchen kommt jetzt ‚On Site‘ von Newcomer T95 (eine Hälfte von Xyphon) mit dem begnadeten DRS! Der Track selbst ist ne ziemliche Granate, nicht zuletzt durch die killer Vox. Nach ziemlich unspektakulären Intro gehts direkt los mit entspannten Bars und knackigen Drums komplimentiert von röhrenden Sounds. Die düstere Atmo passt perfekt zu DRS’ Stimme, wird perfektioniert durch reichlich passende Fills und zieht sich durch den ganzen Track. Me likey! (Umut)
Release: 24.07.20
Label: Overview Music
Katalognummer: OVR022
(10/10)
Objectiv-„Peck Yard EP” (BB002)
Noch ein weiterer Name, der bekannt ist für fetten Sound und starke Moves, ist Objectiv! Nach reichlich Stuff auf SINE Audio, Flexout, Lifestyle oder Flexout gibts jetzt seine Peck Yard EP auf dem neuen Label Bowlcut Beats. Das Label ist neu im Labelzirkus und offensichtlich ebenfalls eher die allseits gerne gesehene techy Schiene. Titeltrack ‚Peck Yard‘ ist ein Paradebeispiel dafür! Fette Drums gehen hier Hand in Hand mit quirlig-verzerrten Synths und ordentlich Druck unter der Haube. Dagegen steht ‚The Swan‘ mit dröhnenden Sounds und flatternden Jungle-Drums. T>I’s Remix von Peck Yard kann sich aber auch sehen ehem hören lassen! Der verwandelt das Original kurzerhand in einen typischen T>I-Roller ohne bereits besagten Druck zu verlieren. Metallische Drums deluxe! (Umut)
Release: 17.07.20
Label: Bowlcut Beats
Katalognummer: BB002
(9/10)
Current Value-„Time Gap EP” (BLCKTNL093)
Current Value ist nach gefühlt Urzeiten zurück auf dem Mutterschiff, Blackout, und hat die ultimative Klangzerstörung eingepackt. Die Time Gap EP ist vier Tunes stark und vereint all das wofür CV’s Drum & Bass steht: eigenwillige Kompositionen, schriller Sound und träumerische Intros. Der Titeltrack zehrt genau von dieser Essenz, dreckige Synthies umtänzeln hier die puffigen CV-Drums und die positiven Pads und Leadsounds. ‚Operator‘ ist die Kahlrasur in Beatform, man beachte die schrille Säge! ‚Bolide‘ ist dagegen ein ungewohnt sortierter Track mit Throwback-Sounds zu den guten alten MachineCode-Zeiten a la ‚Solar Core‘. Mit ‚Deadspot‘ fährt der alte Hase dann noch mal die harten Neurofunk-Geschütze auf. So klingt es wahrscheinlich wenn du mitten im CERN stehst. (Umut)
Release: 06.07.20
Label: Blackout Music NL
Katalognummer: BLCKTNL093
(10/10)
Veak-„Puur Babylon + Bassface Sascha Remix” (ORKR042)
Das deutsche Label Original Key Records hat sich unter der Leitung des Namensgebers DJ Okey mit seinem Reggae / Dancehall / Jungle-influenced Sound einen ordentlichen Namen in der Szene gemacht und kennt kein Stoppen. Veak kehrt mit ‚Puur Babylon‘ zurück zum Label und obendrauf gibts noch nen Power-Remix vom deutschen Urgestein Bassface Sascha, was will man mehr? Veak’s Original Mix kommt mit klassischen Samples, fetten Drums und smoothem Jungle-Bass. Bisschen glitchige Percussions hier und da und ab dafür! Bassface Sascha filtert dann in seinem Remix ein bisschen an der Grundmelodie rum und lässt mit dem Drop die Höllenhunde los. Der Kopfnickermode ist aktiviert! Schrille Synths battlen sich hier mit dem drückenden Low-End und deftigen Breaks, dass es nur so rasselt! Nice one Sascha! (Umut)
Release: 24.07.20
Label: Original Key Records
Katalognummer: ORKR042
(9/10)
Chris.Su-„Mudhorn” (EATBRAIN106)
Zuletzt hatte sich Chris.Su ja etwas melodischeren Kompositionen zugewandt doch wenn man ne Single auf Eatbrain raushaut wird da eher weniger Melodisches abgehen. Wie auch bei ‚Mudhorn‘ und seiner Flipside. Trotzdem lässt sich der Ungar im Intro die tückisch-melodischen Pads nicht nehmen, nur um uns dann einfach wegzublasen. Was anderes fällt mir dazu echt nich ein! Stampfend wie eben ein Schlammhorn bahnt sich dieser Banger bestimmt seinen Weg in die eine oder andere heavy Selection! ‚The Light‘ dagegen spielt mit seiner beunruhigenden Atmo zu Anfang direkt mit offenen Karten. Auch hier gibts die Reece-Klatsche, auch hier hauts dich komplett aus den Latschen! I am the light! (Umut)
Release: 06.07.20
Label: Eatbrain
Katalognummer: EATBRAIN106
(8/10)
Spaow-„Yaself” (RADIUS028)
So ihr Luschen, jetzt ma genug weichgespülter Mainstream. Zeit für den Real Deal. Roni Size war im Urlaub auf Uranus und hat mit nem reptiloiden Quadropoden eine Liaison D`Amour und das Ergebnis ist ein musikalisches Genie. Der Kleine heisst Spaow und reißt mit der “Yaself EP” sämtliche Ärsche ab, auf und um. Das was bei “Busy Square” abgeht ist ganz weit vorne. Das letzte Ding, dass mich so gekickt hat waren die Releases von Leaf auf Sub-Liminal. Meine Fresse. Der Titeltrack ist ein Phosphor-Flamethrower der oberen Güteklasse mit einem mega 8 Bit-Intro. Und im Prinzip ist das genau das was ich brauche: komplette Zerstörung. “Del_System32” mit Gino hat den tüpischen Gino-Einschlag (überraschend, gell?), aber ranzt schon auch deftig ab. Die Collabo mit Heist ist ok für mich. Wird aber bei übermäßigem Psilocybin-Genuss ganz gut dabei helfen wieder klar zu kommen. Nicht. Was die Mollie Collins auf der EP sucht, das weiss ich nicht, aber wahrscheinlich hat sie es gefunden. Brutale Nummer haha. Ihr spinnt ja. Und komm mir jetzt nicht mit “die EP is ja aber schon im Juni rausgekommen”! (Kaiza)
Release: 05.06.2020
Label: Radius
Katalognummer: RADIUS028
(2438/10)
Voltage-„Voltage Is Your Real Dad EP” (SOUP0028)
Ein Meister seines Fachs zieht alle Register und haut ein erneutes Wahnsinnswerk raus. Voltage is back on Souped Up, bitch, und was geht eigentlich? Die Balance der drei großen F stimmt: Filth, Funk, Fuck You. Die Drums sind supertight und alles andere drückt dir ins Gesicht wie ein Weltraumspaziergang ohne Schutzanzug. Die Tunes beweisen Eier. Und die Bassman Vocals auf “Spare You” sind zu leise btw. Und unnötig. Egal. Bulletshower. (Kaiza)
Release: 26.06.2020
Label: Souped Up
Katalognummer: SOUP0028
(8/10)
Disrupta-„The Night EP” (BORN032)
Erinnerst du dich noch an die Zeiten an denen du Sonntags abends von der After nach Hause gefallen bist? Naja, wahrscheinlich erinnerst du dich sowieso nicht mehr so gut an irgendwas. Aber ist ja jetzt auch egal, jedenfalls hast du ja nie genug bekommen. Das Wochenende gehört schließlich der vollständigen Selbstopferung. Du und deine Crew haben Freitags mittags angefangen zu “chillen”, dann der erste Raiv, Vollgas bis Samstag vormittag. Danach den Nachbarn lautstark gezeigt was ihr vom Spießertum haltet. Habt ja immer extra alle acht CDJs aufgebaut. Doppelte Quadrupeldrops müssen gehen. Ja, und da wurden natürlich auch die neuen Dinger von Disrupta mit +6db in den DJM500 geflext. Riding the Red Lights, Warrior! Das Highlight waren aber die Gespräche dann am Sonntag nach der zweiten Feierei. Und die Gesichter. Obwohl, eigentlich hast du eh nix mehr gehört und auch irgendwie nix mehr gesehen. Und irgendwo her kennst du doch das Vocal in “The Night”? (Kaiza)
Release: 19.06.2020
Label: Born On Road
Katalognummer: BORN032
(7.8/10)
Serum-„EP” (31RS052D)
Doc Scott hat eine besondere Art und Weise sein Label zu führen. Eine besonders Gute. Diese Veröffentlichung von Serum bringt das auf den Punkt. “Special Brew” bedient den Trend und ist dabei goddamn funky. Arge Produktion. “Trident” jedoch ist eine ganz eigene Liga, weitab vom Mainstream und schlichtweg unfassbar großartig. Der Tune zeigt welche Qualitäten in Serum stecken und was eigentlich heutzutage drin ist: epischer synthgeladener Drum & Bass von Einem der auszog der Jump Up-Welt das Fürchten zu lehren. Wunderbar. (Kaiza)
Release: 26.06.2020
Label: 31 Recordings
Katalognummer: 31RS052D
(9/10)