Malcuth & Facutum-„Deep Breath/Shaolin” (SFM005)
Sin.Full.Maze sind noch nicht lange mit dabei im Labelzirkus aber liefern jetzt schon ab wie die Großen. Nach einigen VA-Projekten gibts nun den fünften Release von den Prager Jungs Malcuth und Facutum. Ja genau, die! Ich bin was die Artists angeht genauso lost wie ihr. ‚Deep Breath‘ reicht aber auch schon aus um klarzumachen das da ordentlich was geht. Reichlich epische Toms im Intro bereiten vor auf heftige Power in den Departments boomy Drums und roomy Bass auf Halbzeit im cinematischen Stil. Die Vocal-Cuts sind das Sahnehäubchen auf der Marlenka, definitiv! ‚Shaolin’ spielt mit orientalischem Vibes bei der Lead und baut sich von minimalistischem Geschiebe zum full-on Neuro-Angriff auf die Trommelfelle auf. Fett! (Umut)
Release: 26.10.20
Label: Sin.Full.Maze
Katalognummer: SFM005
(8/10)
Various Artists-„Gold I” (MDSTCH001)
Scepticz’ und SVBs Midas Touch Recordings ging gerade erst an den Start aber feuert kraftvolles Zeug aus allen Rohren. Nach der ‚Spoko EP‘ der beiden Gründer gibts nun das erste VA-Projekt namens ‚Gold I’ was schon indiziert, dass es davon mehr geben wird. Track Nummer Eins kommt vom deutschen Qualitätsexport SubMarine und heißt ‚Jitterbug‘. Gemäß seines Namens eine swingy funky Nummer voller schöner großer und kleiner Sounds. ‚Dawn‘ von Solace kommt da ein wenig melodischer rein und reitet auf flotten und gewieften Drums in den Sonnenuntergang. Der Trance-Vibe, um das Ganze abzurunden, kommt echt gut! Scepticz & SVB geben mit ‚Paniek‘ zum Besten was bei den beiden momentan Phase ist. Tighte Produktion voller funky Elemente, ausgeklügeltem Zusammenspiel aus Drums und Bass (obviously) und Vibes for days. Zu guter Letzt schließt OaT die EP mit ‚Diamonds‘, einem entspannten Stück mit allem was ein OaT-Tune hat, oder erwartungsgemäß haben sollte. Reichlich Raum für jedes Instrument, smoooooooother Bass und dieser verdammt minimalistische Ansatz bei den Drums. Bloß die Vox hätte ich nicht unbedingt gebraucht! Nichtsdestotrotz ein runder Tune. (Umut)
Release: 23.09.20
Label: Midas Touch Recordings
Katalognummer: MDSTCH001
(8/10)
Forbidden Society-„Spectral / Hypno” (FSRECS025)
Noch einmal n Prager Jung, diesmal etwas bekannter, nämlich Forbidden Society. Jindrich’s Odyssey in die deeperen Gefilde des Drum & Bass and beyond ist definitiv eine mehr als hörenswerte. Nach seiner echt starken EP auf Noisia’s Vision Recordings ist der Tüp wieder auf dem eigenen Imprint zurück mit ner heftigen Single. ‚Spectral’ hat alles was ein Deep Drum & Bass braucht: tighte Drums, böse Growls und zurückhaltende aber doch prominente Snares. Hat der mir damit doch glatt nen Facebook-Kommentar entlockt. O-Ton war, dass FS echt die fettesten Drums der Promo-Session hatte. Apropos Drums, LOL! Davon gibts in ‚Hypno genug! Nämlich schön in 4×4-Manier 172bpm getrimmt wie man es in letzter Zeit öfter sieht bzw. hört. Mir gefällt diese Experimentierfreudigkeit sehr, erinnert n bisschen an Footwork und fetzt! (Umut)
Release: 22.10.20
Label: Forbidden Society Recordings
Katalognummer: FSRECS025
(10/10)
FD-„First Sound EP” (CIAQS029)
Nachdem FD jetzt ne Weile entspannteres Zeug für Lenzman’s The North Quarter gemacht hat gibts diesmal deftig Bristol-Sound auf die Ohren der geneigten Hörerschaft, diesmal dann auf CIA. Titeltrack ‚First Sound‘ rödelt auch ohne Kompromisse los angereichert mit ikonischen Perc-Hits, gediegenen Vocal-Cuts und Bass, so einfach gehts. Auf ‚True North‘ featured der Londoner dann CIA-Labelheads Total Science und das Ergebnis ist ne schöne Mischung aus verdammt deepen Drums und der bewährten CIA-Formel wundervoll umgesetzt! Für ein furioses Finale gibts dann noch ‚Timberline‘ für die EP noch nicht retro genug war. Böse grummelnder Bass, im Drumbereich ist auch ordentlich was los! Virus-Vibes! Mir gefällt an CIA, dass die Dudes immer noch gepflegt auf irgendwelche Trends sch**ßen und einfach ihren Sound promoten. Mehr brauchts doch auch eigentlich nicht, ne?! Rauen, kompromisslosen Drum & Bass in your face! (Umut)
Release: 02.10.20
Label: CIA Records
Katalognummer: CIAQS029
(9/10)
Various Artists-“Soul Music 2020 LP” (SV075DD)
Wer dachte, Soulvent veröffentliche bisher schon so zügig, dass es schwer ist hinterherzukommen, wird angesichts dieses 31 Tracks starken Albums nochmal eines besseren belehrt. Vielleicht ist diese Menge an elektronischer Musik ja bereits ein Ergebnis der zeitweisen Isolation in diesem verflixten Jahr 2020!? Jedenfalls bietet “Soul Music 2020” eine Fülle an namhaften und auch weniger bekannten Produzenten aus dem Umfeld des erst 6 Jahre alten Labels aus London.
Wie Name und Imprint bereits versprechen, geht es bei vielen der Tunes sehr musikalisch zu. Aber ganz so beseelt bleibt “Soul Music” nicht durchgängig. Die Strings von “Rhema”, die kitschige Tiefe von “Penelopea”, das verträumte “Love Letters” und “Hilltops” mit den Vocals von Robert Manos machen den soulful Anfang. “Clash” von Jappa ist stilistisch ein sehr auffälliger Tune, mit einem housey Elektro-Sound gepaart mit Rap-Vocals und entspannten Flächen. Weiter geht es mit Monika, Ruckspin & Ruth Royall, InMost und einem sehr abwechslungsreich durchmischten Tune von Screamarts aus Salzburg. Mit Mistrust und Soul Dimension geht es dann langsam etwas vorwärts, was später von Dunk oder Hydrant weitergeführt wird. Weitere Highlights sind sicherlich die Beiträge von Bladerunner, das hektische “Midsommar”, das schön poppig gesungene “All We Need”, “Nee You Now”, der GLXY Remix von “Twilight” mit Jakes oder “Cant´Get Over You” von Leniz. Auch experimentellere Stücke finden sich über das Album verstreut.
In diesem riesigen Package ist eine Menge Vielfalt und Qualität enthalten. Der Name “Soul Music” ist aus Label-Sicht natürlich schlüssig und passend zu Vorgänger-Releases wie “Winter Soul 2019” aber es sei an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen, dass nicht nur Soul und Liquid hier zu finden ist. Vorschlag an die Leser*innen: Zeit mitbringen und mal durchhören! (Pasch)
Release: 23.10.2020
Label: Soulvent
Katalognummer: SV075DD
(9/10)
PA-“End Game/Ghost Fighter” (WOC021)
Nach Will Miles´ EP haut Weapons Of Choice mit Katalognummer 21 direkt das nächste Release raus. Das teuflische Endgegner-Artwork passt zum Titel und die Tunes zum Label, denn hier kommen i.d.R. weder die absoluten Neulinge, noch die ganz großen Namen zum Zug. Qualitativ hat Weapons Of Choice jedoch längst einen hohen Maßstab an den Tag gelegt, was hier wieder zutrifft.
“End Game” ist mit seinen Glockenklängen, dem rasselnden Beat, auflockernden Effektsounds und dem düsteren Vocal-Sample ein packender, treibender Tune geworden, der allerdings mit seinen vier Minuten und dem sehr plötzlichen Ende etwas kurz geraten ist. Aber eben auch kurzweilig. “Ghost Fighter” lehnt sich auch mit seinem Titel wunderbar an die Game-Thematik an und ist etwas brachialer ausgefallen. Nach dem Sample, welches aller Wahrscheinlichkeit nach aus einem Martial-Arts-Streifen entnommen wurde, sägen sich wobbelnde Mitten durch den Track und ballern knackige Drums darunter hinweg. Stimmiges und sehr solides Release. (Pasch)
Release: 07.10.2020
Label: Weapons Of Choice
Katalognummer: WOC021
(8/10)
Hexa-”The All Seeing Eye EP” (GRIDUK114)
Hexa kommt auf Grid Recordings und es ist diese unaufgeregte Lässigkeit, die mich besonders auf den 5 Stücken hängen lässt. “Dismay” beispielweise ist zwar dark, aber eben nicht übertrieben dark und dabei auch noch goddamn funky. “Minesweeper” geht den exakt selben Weg, und punktet dabei nochmal extra mit Neo-Fog und Orchester-Flair. “Reassurances” ist das was man gemeinhin “a little roller” nennt und “man muss sich wirklich keine Gedanken machen”: der hats nämlich faustdick hinter den Ohren, der Tune. “Submarines” ist eher speziell, operiert am Innenohr und es tut manchmal ein klein wenig weh, aber das macht nichts. Mir zumindest nicht. Und der Titeltune ist eher so das Sumpfmonster aus dem All. Das Vocal ist etwas abgerinsed, aber darüber sehen wir hinweg. Der Rest ist dope! (Kaiza)
Release: 02.10.2020
Label: Grid Recordings
Katalognummer: GRIDUK114
(7.75/10)
J Majik-”This Sound” (INFRALTD012)
Ich wollte nur mal loswerden wie mächtig ich “Your Sound” damals fand und das ich mich freue, dass der jetzt nochmal kurz zurückkommt. Warum das auf Infrared und nicht wie ursprünglich auf Metalheadz passiert und warum die Artwork so unvorteilhaft aussieht und warum ach egal. Kopf aus, Tune an. Big one! (Kaiza)
Release: Ja
Label: Infrared Records
Katalognummer: INFRALTD012
(7/10)
Grey Code-”Masque/Curve” (DIVIDID013)
Alle feiern den Grey Code Remix von Goldies “The Mirrored River” und DIVIDID hat die wahren Unfassbarkeiten eingesackt. Während “Masque” einfach mal superepisch alles in die Tasche packt und mit großartigen Drums runterläuft wie Öl, schreibt “Curve” Drum & Bass-Geschichte und keiner kriegts mit: das was hier passiert ist so besonders, dass man es gehört haben MUSS. Der Halftime mutiert so geschickt in ein One-Of-A-Kind-Monster mit maximaler Über-Snare, dass ich beim ersten Hören nicht nur direkt vom Sessel gefallen, sondern dann auch liegengeblieben bin. Für lange Zeit. Was ein Songwriting. Absoluter Oberwahn diese Single. (Kaiza)
Release: 02.10.20
Label: DIVIDID
Katalognummer: DIVIDID013
(9.3/10)
Asura-”Off Switch EP” (ENG011)
Es sind manchmal die “kleinen Releases” wie dieser die mit “kleinen Artists” auf “kleinen Labels” einfach mal nachhaltig hängenbleiben. Asura bringt drei suergute Tunes auf Engage Audio und vor allem “Sanitizer” macht einen sehr starken Eindruck. Ich find die Idee super und gerade im aktuellen Kontext ist das Gerät nochmal doppelt so gut. Der Titeltrack “Off Switch” ist ebenfalls dope und “Go Wrong” macht auch alles richtig. Mehr als cooler Release in der Schnittmenge von Jump Up und Deep und definitiv eine Empfehlung von meiner Seite. (Kaiza)
Release: 30.09.20
Label: Engage Audio
Katalognummer: ENG011
(8/10)
Oakwite-”Technology” (PILOT049)
Meine Fresse, Oakwite auf Pilot macht was sich andere nicht trauen. Superfieser Tune direkt aus der Zukunft, mit einer riesigen Menge Retro-Flair und Eier so gross wie Rinderherz-Tomaten. Fantastico! Und zur Abwechslung mal ein Halftempo-Break das auch Sinn macht. (Kaiza)
Release: 12.10.2020
Label: Pilot Recordings
Katalognummer: PILOT049
(8/10)
Spaow-”Jungle 3000 EP” (LNDB047)
Spaow also mal wieder. Haha, der Junge ist verrückt. Was der hier wieder abfetzt: die EP ist irgendwas zwischem Lysergsäurediethylamid-Step und völligem Blödsinn. “1997 Street Art” ist ja sowas von OBERGROSS! “Dog Mouth” ist noch viel bescheuerter und tritt mich komplett um: “you fucking dog!” AHAHAHAHA. Genial. “Jungle 3000” kannst dir in etwa so vorstellen: besoffen und nackt mit dem Bulldozer ins Schwimmbad deines Heimatdorfs reinbrechen und mal allen zeigen was für ein Assi du bist. Zum Abschluss ist dann noch “Sun Yourself” am Start. Aber das ist kein Tune, das ist Realsatire! Ich liiiiebe es! Grandiose Kunst was hier passiert. (Kaiza)
Release: 16.10.2020
Label: Liondub International
Katalognummer: LNDB047
(8/10)