Various Artists-„The Space Cadet EP 2” (SPACECADET004)
Der Release lässt mich etwas mit offenem Mund dastehen tbh. Kid Drama und DRS schaffen da mit “So High” was ganz Besonderes. Geht mir ziemlich unter die Haut der Song. Auch “EAV” von DRS und L-Side ist “on point” hoch zehn, eine Dancefloor-Maschine die ihresgleichen sucht. Und “Talk About It” von DRS und Zero T ist sowieso der Hype und unterstreicht ein weiteres Mal das Ausnahmetalent von beiden Künstlern (!). Meine Herren is das groß. “Dance The Night Away” von DRS und Mozey erreicht mich nicht so wie die anderen drei Songs, aber das liegt vielleicht gar nicht so an dem Tune selbst. Der ist deffo top gemacht, gegebenenfalls hab ich ja ne Macke haha. Ist aber auch egal. Riesige Veröffentlichung auf jeden Fall. (Kaiza)
Release: 06.11.20
Label: Space Cadet
Katalognummer: SPACECADET004
(9/10)
Counterstrike-„The Void EP” (ALGO032)
Jetzt ist es doch mal wieder Zeit die Kreissäge aus dem Schuppen zu holen und n paar Schädel aufzuflexen. Oder was denkst du? Die Hohepriester der Absoluten Zerstörung sind mal wieder aus ihrer Gruft aufgestiegen um dem niederen Gewürm den Skullstep ins Gesicht zu rammen, das rechte Bein abzureissen und dann langsam mit einem Modellbau-Kreissägchen die Stirn zu öffnen. Jeder einzelne Tune ist nach vorne wie Sau, dabei enorm gut gedacht und auch gemacht. Heftig willenloser Kram. Richtig gutes Zeug. (Kaiza)
Release: 27.10.20
Label: Algorythm Recordings
Katalognummer: ALGO032
(8,5/10)
Sobersoul-„Unlock” (DATA003)
Ich bin ja sehr begeistert von diesem kleinen und feinen Data Music-Label. Nach Nami und Moytra ist dann Sobersoul an der Reihe eine eigene EP abzuliefern. Und der Junge macht seine Sache ausgezeichnet und liefert tatsächlich ab. Mal simple und unverschnörkelt (“Bad News”), mal musikalisch und tief (“Blame”), mal direkt zwischen die Augen (“Cringe” und “Steel Wire”) und mal etws schräg und von draussen (“Unlock”). Fantastisch. Bitte mehr. Bitte bald. (Kaiza)
Release: 16.11.20
Label: Data Music
Katalognummer: DATA003
(8/10)
Jon Tho-“Sundials EP” (SRVLNCEP003)
Fragz ist schon lange Zeit als Teil der nord-portugiesischen Yellow Stripe Crew und deren Label bekannt. Yellow Stripe wiederum repräsentierte stets die ganz harte Gangart des Drum & Bass und ließ auch keine Ausnahmen zu. Unter dem Alias Jon Tho produziert Fragz nun auf seinem eigenen Label einen weiterentwickelten und sehr anspruchsvollen Sound, wie die vier Tunes der “Sundials EP” eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Mächtige Synthie-Klänge und pumpende Kicks leiten bei “Solitude” schnell den Drop ein. Der Tune entfaltet klanglich eine wahnsinnige Weite mit vielen Details, schnalzender Snare, mächtigem Bass, gehauchter Chor-Untermalung und einem packenden Break. Das Intro von “Sundials” ist mindestens so episch und der Drop fetzt so richtig, bevor sich der Klangteppich komplett ausrollt und der Wechsel zwischen grenzenloser Weite und kraftvoller Verdichtung seinen Lauf nimmt. “No More” ist hektischer aber mit Reese und den gepitchten Vocal-Cuts ebenso packend. Zu guter Letzt zeigt Jon Tho mit “In Silence” noch, dass er auch kitschig starten kann, ohne dabei den vorgezeichneten Weg zu verlassen. Ein futuristisch und synthetisch anmutender Tune mit viel Melodie und weniger energischem Groove.
Was Fragz alias Jon Tho hier auf seinem Label abliefert ist grandios und äußerst komplett. Die Dynamik der “Sundials EP” ist wirklich bemerkenswert und lässt hoffen, dass hier noch viel dieses Sounds hinterher kommt. Für diese Entwicklung bleibt nur folgende Schlussfolgerung: 10 von 10. Massives Release! (Pasch)
Release: 06.11.2020
Label: Surveillance Music
Katalognummer: SRVLNCEP003
(10/10)
In:Most & Temam-“1s N 2s” (SV076DD)
Letzten Monat hatten wir bereits festgestellt, dass Soulvent in Sachen Releases aber auch Qualität ziemlich auf die Tube drückt, schon ist die nächste Single raus. Eines der produktivsten Duos des Labels zeichnet sich hier für eine Kollaboration mit Temam verantwortlich: In:Most.
Zunächst sorgt das Artwork im Stile eines schwedischen Möbel-Giganten für Hingucker und lässt ein ordentlich konstruiertes Arrangement vermuten. “1s N 2s” klingt auch tatsächlich sehr aufgeräumt und ziemlich solide. Die monotone Bassline, das sparsame Vocal, die spannenden Hintergrund-Geräusche und vor allem die präzisen Drums und Hi-Hats machen gleich nach dem Auspacken Spaß und zeugen von Qualität. Was im Gedächtnis bleibt ist die Bassline, die wie eine Welle unnachgiebig hineinschwappt und sich sofort in die Tiefen zurückzieht um Schwung zu holen. Sehr ausgewogen alles. Hinzu kommt ein Ben Rolo Remix von “Pieces”, welcher der melodischen Seite von Soulvent wieder sehr gerecht wird. Ein warm klingender Liquid-Tune mit piepsigem Vocal und fülligem Sound, der problemlos aus als A-Seite herhalten könnte.
Auch dieses Release von Soulvent passt wieder in die Reihe qualitativ anspruchsvoller Liquid- und tiefgängiger Drum & Bass-Tunes. (Pasch)
Release: 13.11.2020
Label: Soulvent
Katalognummer: SV076DD
(8/10)
Serum-“Cut and Shut” (SERUM004)
Bei Serum auf Souped Up ist ja von vornherein klar was kommt, oder zumindest was garantiert nicht kommt: geschmeidig funktionaler Drum & Bass ist hier nicht zu erwarten.
Natürlich wird es mit “Cut and Shut” wieder recht roh, funky und spektakulär eigenartig. Ein penetranter Vocal-Schnipsel, Bambaata-Percussions, ein Saxophon-Sample der alten Schule und ein alles durchwabernder, schräger Wobbel, der eigentlich zu hoch ist um noch Bass genannt zu werden, bilden die tragenden Elemente. Die Drums sind dezent und lassen letztgenanntem Wobbel viel Raum um euch die Nackenhaare aufzustellen. Wie das alles zusammen passt ist rätselhaft aber dafür hat Serum eben ein begnadetes Händchen. Seine Tunes hinterlassen oft den Eindruck ein flüchtiges aber eben treffendes Produkt zu sein – wie es bei Erfolgs-Releases aus Zeiten der Hardware-Produktion und gemieteter Studios auch oft der Fall war. Der Tune eskaliert auch nicht wirklich, sondern schraubt sich eher kontinuierlich durch den Kopf und schreit nach wildem Mixing. “Cut and Shut” ist mal wieder ein verrücktes Stück Serum-Sound das in vielen Sets Platz und hoffentlich auch bald den Weg zum Dancefloor finden wird. (Pasch)
Release: 05.11.2020
Label: Souped Up
Katalognummer: SERUM004
(9/10)
No Patterns-“Extraterrestrial” (WOC022)
No Patterns aus Leatherhead in Mole Valley (ja, heißt halt so) produziert fleißig und haut, neben regulären Releases wie diesem, auf seiner Soundcloud massenweise Bootlegs und Freebies raus. Der Kerl scheint viel Spaß an Musik zu haben und zeigt mit “Extraterrestrial” auf Weapons Of Choice, dass er auch Ahnung davon hat. Ein nüchtern klingender Tune mit sattem Bass und doch sehr entspannter Atmosphäre. “Don´t Stop” ist mit instrumentalen Anteilen und schön modifiziertem Zupf-Bass doch noch eine Ecke auffälliger und funky, ohne seinen unaufgeregten Flow zu verlieren.
Diese Veröffentlichung ist sicher nicht bahnbrechend aber simpel und gut gemacht. Außerdem sorgen Weapons Of Choice dafür, dass No Patterns mehr Aufmerksam zuteil wird, die bei der Fülle an Produktionen absolut angebracht ist. (Pasch)
Release: 04.11.2020
Label: Weapons Of Choice
Katalognummer: WOC022
(7/10)
Various Artists- „Yo Bro LP” (DRAMA007)
Die erste Various Artists LP auf dem Schweizer Drum & Bass Label Drum Army macht dem Namen des jungen Imprints alle Ehre, denn es ist eine Kampfansage! Das Album fasst die in der Vergangenheit bereits dagewesene musikalische Vielseitigkeit des Labels in einem neuen qualitativen Ausmass zusammen. Vom zeitgenössischen Banger bis zum unkonventionellen Halftime Tune ist alles darauf vertreten, was das deepe Spektrum der Drum & Bass Musik zur Zeit zu bieten hat. Zudem zeigen Songs wie „Bräd“ vom Deutschen Duo Smuskind oder „Aldgate“ von den beiden Schweizern „Special Victims“ das Musikgenre, welches wir alle in unser Herz geschlossen haben, aus einer ganz neuen Perspektive. Die „Yo Bro LP“ ist nicht nur bloss eine gewöhnliche Compilation, sondern ein einzigartiges musikalisches Feuerwerk, das Konventionen bricht und der Engstirnigkeit des kommerziellen Drum & Bass Paroli bietet! (Luca)
Release: 20.11.20
Label: Drum Army
Katalognummer: DRAMA007