Es gibt viele individuell unterschiedliche Gründe, um mit dem Fleischessen aufzuhören. Viele Menschen tun es wegen der Tiere, sehr viele aber auch aus gesundheitlichen Gründen, einige finden es schlicht und einfach ekelhaft, Leichenteile zu essen.
Die hier aufgeführten Gründe zeigen, wie schädlich Fleischkonsum für unsere Welt ist. Wir Menschen benehmen uns auf diesem Planeten wie eine Besatzungsmacht in einem überfallenen Land: wir morden die Bewohner und pferchen sie ein, wir verknechten und entrechten sie, wir lassen ihnen keine Würde. Bei all dem schaden wir uns sogar noch selbst. Wie schädlich und überflüssig Fleischessen ist, zeigen die folgenden Aspekte:
Auch Tiere wollen leben
Tiere haben Rechte, wie wir! Sie haben das Recht auf Leben und Glück, auf Unversehrtheit und Würde, auf Freiheit und Entfaltung!
Schützenswert sind aber nicht nur Tiere mit schönen Augen oder weichem Fell, wie z.B. eine Katze. Auch Krusten- und Schuppentiere, wie Hummer und Fische, haben ein uneingeschränktes Lebens-Recht. Diese Tiere werden oft am schlimmsten verfolgt und auf unvorstellbar grausame Weise getötet.
Was Fleisch so ungesund macht
Schlachtet man ein Tier oder trennt man ihm ein Glied ab, geht sein Fleisch sofort in Verwesung über. Fleisch ist tot, es ist Teil eines verstorbenen Tieres, das Leichengift enthält (also Eiweißzerfallsprodukte wie Cadaverin und Putrescin sowie gelegentlich auch Krankheitserreger). Fleisch wird je nach Temperatur und Umwelteinflüssen schnell oder weniger schnell von Fäulnis befallen. Beobachtet man eine Zeitlang ein Stück verfaulendes Fleisch, wundert man sich, woher so plötzlich Tausende von Würmern kommen können, ohne daß ein Nest in der Nähe ist.
Wenn Pflanzen verrotten, tun sie das in einem (relativ harmlosen) Gärungsprozeß, wie er z. B. auch künstlich zur Weinherstellung hervorgerufen wird. Bei Fleisch dagegen entstehen bei der Verwesung hoch toxische Stoffe, die über Magen und Darm vom Organismus aufgenommen werden. Fäulnisbazillen zerstören die Darmflora, giftige Gase dringen durch die Darmwand in den gesamten Organismus ein und erzeugen Kopfschmerzen, Immunschwäche und Krankheiten. Dieses Leichengift läßt sich auch durch starkes Erhitzen nicht zerstören.
Fleisch enthält keinerlei Ballaststoffe, auch wenn der Eindruck durch die faserige Konsistenz entstehen mag. Wegen dieser Eigenschaft kommt es zu festerem Stuhl, der sich nur sehr langsam Richtung Ausgang bewegt. Die Zeit, die das Fleisch seine Gifte im Darm an den Körper abgeben kann, steigt also an.
Pestizide, die sich in den Futterpflanzen befinden, addieren sich im Körper des Tieres. Je nach Tierart rechnet man mit 6-10 kg Futterpflanzen je kg Fleisch. Fleischesser nehmen also zusätzlich noch ein Vielfaches der Pflanzen(!)gifte in sich auf, als Vegetarier!
Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren führt zu einem Anstieg des (schlechten) LDL-Cholesterins und zur Senkung des (guten) HDL-Cholesterins. Der hohe Anteil dieser ungesunden Fette ist darüber hinaus auch ein Grund für Übergewichtigkeit mit all seinen gesundheitlichen Risiken.
Fleisch wirkt sich auf den Säure-/Basen-Haushalt des Körpers ungünstig aus, da es zu einer starken Übersäuerung führen kann, wenn nicht durch eine ansonsten gesunde und angepaßte Ernährung gegengesteuert wird.
Fleisch enthält Eiweiß - viel Eiweiß. So viel Eiweiß, daß unser Körper damit vollkommen überlastet wird. Es macht nicht etwa stark, sondern erfordert vom Körper erhöhte Anstrengungen der Nieren und eine Steigerung der Harnstoffbildung. Eiweißüberschuß führt unter anderem auch zu Vitamin B6-Mangel.
Auch das Eisen ist im Fleisch für die meisten Menschen zu hoch dosiert. Ein zuviel an Eisen fördert das Entstehen von Krankheiten, da auch Krankheitserreger Eisen für ihr Wachstum benötigen.
Sehr viele Substanzen der Pflanzenkost schützen vor sog. "Freien Radikalen" (unvollständige Sauerstoffmoleküle, denen ein Elektron fehlt). Sie können unserem Körper großen Schaden zufügen und den Alterungsprozess beschleunigen, wenn nicht gegengesteuert wird. Ganz bestimmte Gemüse- und Obstsorten besitzen die Fähigkeit, Freie Radikale erfolgreich zu bekämpfen. (S. Kapitel Pflanzliche Nahrung als Jungbrunnen im Vegetarier Handbuch).
Fleisch enthält (logisch) keine Sekundären Pflanzenstoffe, die für unser Immunsystem enorm wichtig sind und die in jeder Pflanze existieren. Jeder Bissen Fleisch ist also ein Bissen weniger Gesundheit!
Wurde das Tier mit Antibiotika behandelt, besteht die Gefahr einer Zerstörung der Darmflora und einer Antibiotika-Resistenz. Letzteres kann Lebensgefahr bedeuten, wenn etwa eine Lungenentzündung nicht mehr richtig behandelt werden kann.
Wußten Sie eigentlich, warum das heute angebotene Fleisch wässriger ist als früher? Ich habe zum ersten Mal in einer Landfunksendung (also einer Sendung von Agrarfachleuten für Bauern und Verbraucher) davon gehört. Dort erklärte ein echter Fleischfachmann, daß die Tiere im Moment der Schlachtung vor Angst eine totale Muskelstarre bekommen. Hierbei wird von den Muskeln Wasser (mit Streßhormonen versetzt!) ausgeschüttet. Tiere, deren ganzes Leben aus Streß bestand (Massentierhaltung), erleben diesen letzten Gang noch schlimmer, als Tiere, die ein einigermaßen behagliches Leben führen durften.
Heute schmeckt das Fleisch also nicht nur wässriger als früher. Wer es konsumiert, konsumiert in jedem Fall auch die Streßhormone der völlig verängstigten Tiere. Ob diese im Körper des Menschen ihre Wirkung tun, ist umstritten und nie richtig untersucht worden. Ich denke, daß eine wissenschaftliche Studie darüber endlich durchgeführt werden muß. Gibt es nun einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Gewalt in der Gesellschaft und der Zunahme des Konsums von aus Massentierhaltung stammenden Fleisch? Eine Frage, die doch wohl alle interessieren sollte!
Empirische Belege
Die Untersuchungen wurden unabhängig voneinander durchgeführt vom Deutschen Krebsforschungszentrum, mit PD Dr. med. R. Frentzel-Beyme, dem Bundesgesundheitsamt, mit Prof. Dr. med. H. Rottka und dem Ernährungswissenschaftlichen Institut der Universität Gießen, mit Prof. Dr. C. Leizmann. Ihr übereinstimmendes Ergebnis: Vegetarische Ernährung ist gesünder, als fleischhaltige Mischkost! Alle Vegetarierinnen und Vegetarier, die ich kenne, mich eingeschlossen, bestätigen diese Ergebnisse, den Zugewinn an Gesundheit und Fitness durch vegetarische Ernährung.
Die drei Studien belegen, daß sich u.a. folgende, wichtige medizinische Parameter durch vegetarische Ernährung zum Vorteil des Menschen verändern:
* Harnsäurewerte (geringeres Gichtrisiko).
* Cholesterinwerte (geringeres Risiko für Herzkrankheiten).
* Blutdruck (geringeres Schlaganfallsrisiko).
* Körpergewicht (besserer Allgemeinzustand).
* Die Widerstandskraft gegen Krankheiten nimmt generell zu, Vegetarier sind also insgesamt seltener krank.
Allein die Vegan-Vegetarier, also reine Pflanzenesser, müssen darauf achten, daß sie gelegentlich bewußt etwas für ihren Vitamin B12-Haushalt tun. Dieses Vitamin wird durch Mikroorganismen erzeugt und kommt vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vor.
Sehr gute B12-Spender sind etwa Milch und Eier. Weitere Quellen für B12 sind jedoch auch im Pflanzenreich zu finden, nämlich beispielsweise in bakteriell vergorenem (milchsaurem; hat nichts mit Milch zu tun) Sauerkraut, anderem entsprechend zubereitetem Gemüse, Tempeh, Lopino oder auch in Weizenbier. B12 kann übrigens bis zu 10 Jahre im Körper gespeichert werden.
Vegan-Vegetarier, die sich nicht sicher sind, ob ihre B12-Zufuhr ausreichend ist, sollten gelegentlich ein (synthetisch hergestelltes) Vitamin B12-Präparat einnehmen oder sich einmal pro Jahr eine B12-Spritze geben lassen.
Lakto-Vegetarier und Ovo-Lakto-Vegetarier brauchen sich über B12 überhaupt nicht zu sorgen, da ihnen ihre Kost automatisch auch dieses Vitamin in ausreichender Menge zur Verfügung stellt.
Manche Ärzte verunsichern vor allem Vegetarierinnen mit der Behauptung, daß ihnen ohne Fleisch Eisenmangel drohe und daß vegetarisch ernährte, bzw. von Vegetarierinnen gestillte Säuglinge Mangelschäden erleiden könnten.
Gelegentlich aufgetretene, geringere Eisenwerte bei Frauen hatten in keinem der untersuchten Fälle zu gesundheitlicher Beeinflussung geführt. Die Untersuchungen belegen darüber hinaus, daß die Muttermilch von Ovo-Lakto-Vegetarierinnen gesünder für die Säuglinge ist, als die von Gemischtköstlerinnen, da sie weniger Umweltgifte enthält, dafür aber mehr Vitamine und ungesättigte Fettsäuren.
Speziell während der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei der Kleinkindernährung sollte darauf geachtet werden, daß neben der Pflanzenkost auch Milch und Milchprodukte verzehrt werden. Eine ausgewogene ovo-lakto-vegetarische Kost bietet alle Nährstoffe, um das Kind bedarfsgerecht zu versorgen. Um einen Eisenmangel vorzubeugen kann die Auswahl der Nahrung zusätzlich entsprechend zusammengestellt werden, da für Kinder Eisen für die Entwicklung besonders wichtig ist. (Siehe Kapitel Bedarfsorientierte Ernährung / Bedarfsbeispiel Eisenmangel im Vegetarier Handbuch)
Zum Schluß noch die Eiweißfrage. Das früher häufig hervorgebrachte Argument, vegetarische Ernährung verursache einen Eiweißmangel, wird heute selbst von den professionellen Fleischbefürwortern kaum noch verwendet. Heute ist allgemein bekannt: Der übermäßige Verzehr von tierischen Eiweißen führt zur Krankheit. Eiweiße in Pflanzen und Milch sind hochwertig und reichlich, die Eiweißzusammensetzung von vegetarischer Kost ist ausgewogen!
Wer was dazu sagen will, bitteschön, bin gespannt...