Zardonic (Federico Ágreda) erhielt mehrere Auszeichnungen für sein künstlerisches Handwerk am Keyboard und ist nicht nur DJ, sondern auch Musikproduzent und außerdem für genreübergreifende Klänge in seinen Drum & Bass oder Electronic Dance Music-Stücken bekannt, die obendrein einen Hard Rock-Beigeschmack haben. Mit seiner ersten Single, die auf Death Brigade Records im Jahr 2006 erschien, ist er der erste venezolanische Producer, der jemals eine Single im Drum & Bass-Genre international veröffentlicht hat. Mittlerweile wird er als einer der Top 10-DJs weltweit angesehen und blickt auf eine beeindruckende Tour-Historie sowie eine Vielzahl von #1 Beatport Drum & Bass Releases zurück. Deshalb wollten wir uns die Gelegenheit nicht durch die Finger gehen lassen, ihn auf seinen Sound, seine Performance, seine Methoden oder Meinung zur aktuellen Szene – und mehr! – zu befragen.
Hi, Zardonic!
Erzähle uns doch bitte zu Beginn etwas über dich. Du stammst ursprünglich aus Venezuela – wie war es für dich dort aufzuwachsen, vor allem aus musikalischer Sicht?
Hi, Leute! Zu aller erst, möchte ich mich bei euch für die Einladung bedanken!
Ich bin echt froh, dass ihr auf mich zugekommen seid! Meine Heimat wird wohl immer meine Heimat bleiben und ein Teil meines Herzens ist dort geblieben. Damals hatten wir eine sehr ausgeprägte Musikszene, die alle Genres abdeckte. Das ging von Weltklasse-Orchesterdirektoren, wie Gustavo Dudamel, bis hin zu Metal-Gitarrist Marcos Rodríguez, der bis kürzlich zusammen mit Rage gespielt hat. Dann gibt es da noch Arca, ein Producer im Bereich elektronischer Musik, der beispielsweise mit Björk, Kanye West oder Rosalia zusammen gearbeitet hat. Vytas Brenner, der in Deutschland geboren wurde und im jungen Alter nach Venezuela gezogen ist, oder Gerry Weil, der eigentlich gebürtiger Österreicher ist, aber von sich behauptet, einen noch venezolanischeren Crunch als „Arepas“ zu haben , sollten ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Wir haben schon immer Ausländer in unserem Land willkommen geheißen und haben diese schnell ins Herz geschlossen, wenn sie sich für unsere nationalen Symbole bzw. unseren Patriotismus begeistern konnten.
Was ist dein aktueller Wohnort und wie steht er im Vergleich zu Venezuela?
Ich lebe in Deutschland! Deutschland ist ein wunderbares Land, wenn es hier auch manchmal etwas zu ruhig ist. Nichts desto trotz habe ich großen Respekt vor der Arbeitsweise der hiesigen Menschen. Man hat hier sehr hart dafür gearbeitet, den sozialen Frieden zu wahren und man hat hier eher das Gefühl, dem System wirklich trauen zu können als wie es in Venezuela der Fall ist. Das Essen ist klasse und die Natur der pure Wahnsinn. Ich bin so dankbar, hier zu leben!
Über welche Wege und wann genau bist du zum ersten Mal mit DJing oder Musikproduktion in Berührung gekommen?
Das war im Alter von drei Jahren , als ich ein kleines Casio Keyboard hatte – Synthesizer waren also bereits ein Teil meines Lebens, noch lange bevor ich mich zum ersten Mal daran versucht habe, meine eigene Musik aufzunehmen oder zu produzieren. Ich kann mich daran erinnern, dass ich als Kind Techno-Sets aus dem Radio aufgenommen und gleichzeitig versucht habe, dazu zu beatmatchen und zu mixen. Immer wenn der Radiomoderator angefangen hat zu sprechen, habe ich die Aufnahme angehalten, bin auf den ersten Beat, kurz bevor man die Stimme des Moderators hören konnte, zurückgesprungen und habe auf Pause gedrückt. Dann habe ich die Aufnahme auf dem nächsten Beat weiterlaufen lassen, als der Moderator wieder verstummt war.
Das war wohl im Alter von sechs oder sieben Jahren. Außerdem besaß ich ein Diktiergerät, welches ich überall mit mir hin nahm, um alles was mir gefiel aufzuzeichnen.
Dann kamen meine Eltern auf die Idee, mich auf eine Musikschule zu schicken. Das Klavier habe ich immer geliebt, aber diese Schule habe ich gehasst. Dort begegneten mir zu viel veraltete Technik bzw. überholte Systeme – das war einfach zu viel für mich – vor allem, nachdem ich einen meiner Onkel dabei beobachtet hatte, wie er an seinem Computer alles mögliche aufnehmen sowie sequenzieren konnte. Das muss in den frühen 90ern gewesen sein, MIDI-Technologien steckten also noch in ihren Kinderschuhen, erfüllten jedoch ihren Zweck. Dann hab ich angefangen, Unterricht bei einer sehr netten Dame zu nehmen. Sie hatte ein Klavier daheim und gab mir das Gefühl von Verständnis.Zum Glück bedeutete dies auch für mich, dass sie sofort wusste, dass ich keine Lust hatte, nochmal das ganze „Do, Re, Mi, Fa, Sol“-Zeugs durchzukauen. Ich wollte Lieder spielen! Also hat sie mir natürlich zunächst Kinderlieder beigebracht. Die Lieder waren zwar kitschig, aber ich war dankbar dafür jemandem begegnet zu sein, der verstand, wie ich tickte. Somit war mein erstes Lied auf dem Klavier „Funkel, funkel, kleiner Stern“. Leider hat mich meine Familie nach drei Klavierstunden nicht mehr dorthin gebracht. Ich hatte keine Ahnung wieso, bis meine Eltern mir erzählten, dass die Frau gestorben war.
Ich spule jetzt mal ein Jahr vor. In jener Zeit bin ich über satanische Musik gestolpert, was meinen Eltern natürlich überhaupt nicht in den Kragen passte und was auch der Grund war, weshalb sie Sorge hatten, dass eines ihrer Kinder einem satanistischen Kult beitreten könnte, Luzifer ein Opfer darbringen würde, Drogen nehmen oder all das machen könnte, was die Leute damals Metalheads nachgesagt haben. In Norwegen wurden damals Kirchen niedergebrannt, somit wurden schnell alle Metalheads von der Gesellschaft in eine Schublade gesteckt…nein, nein, nein! Das einzige Gespräch mit meiner Mutter, das etwas in diese Richtung ging, lief in etwa so ab:
„Mama, krieg ich eine E-Gitarre?“
„NEIN!!!“
„Alles klar“
Ohne die Möglichkeit, mich an einer E-Gitarre zu versuchen, übte ich zu Hause weiterhin am Keyboard. Das war auch ein Casio, aber größer. Dann entschied ich, dass ich mit dem Klavier den Sprung in den Black Metal wagen würde. Dies war dieselbe Idee, die damals noch in den Kinderschuhen steckte, die Zardonic zu dem Künstler hat heranwachsen lassen, der er heute ist.
Mittlerweile hat sich das Blatt natürlich gewendet, aber jedes Mal, wenn meine Familie dachte, sie könnte mich davon abhalten, diese Idee zu verfolgen, indem sie mir den Zugang zu Instrumenten oder eine eigene Band zu haben verwehrte, wurde ich zum Solokünstler an den Synthesizern – und genau mit diesem Lebensweg, kann ich heute meine Rechnungen zahlen und meine Familie unterstützen. Das Leben spielt manchmal verrückt.
Welcher Künstler bzw. welche Künstler waren die größte musikalische Inspiration für dich zu Beginn deiner Karriere?
Ähm, ich erinnere mich nur daran, dass ich viel Metal gehört habe. Also, jeeedeee Menge Metal.
Emperor, Mayhem, Burzum, Enslaved, Arcturus, Limbonic Art, Darkthrone, Thorns, Dodheimsgard, Satyricon, Dimmu Borgir, Cradle Of Filth, Strapping Young Lad, Death, Cannibal Corpse, Deicide, Dark Funeral, Testament, Meshuggah, Morbid Angel…alles mögliche! Dann gab´s da noch Nine Inch Nails, Atari Teenage Riot, Counterstrike und von dort aus ging es Richtung Drum & Bass.
Wie würdest du deinen Sound in eigenen Worten beschreiben?
Metal & Bass, Drum & Bass + Metal, Electronic Dance Metal, Bass Metal, Metalstep. Da gibt´s eine Menge Bezeichnungen, je nachdem, aus welcher Musikszene du stammst.
Du bist vor allem dafür bekannt, dass du bei deinen Auftritten eine Zardonic-Maske trägst – wofür steht diese Maske?
Für mich widerspiegelt die Maske die Zweischneidigkeit der Menschen (human duality). Die Macht zu haben, Gutes oder Böses zu tun fällt ebenso unter diesen Aspekt. Die Entscheidung ob gut oder böse, hängt oft von gewissen Umständen und etwas Gehirnwäsche ab – aber wir haben immer die Möglichkeit, die richtige Entscheidung zu treffen. Doch bevor wir uns entscheiden, müssen wir überhaupt wissen, dass wir die richtige Entscheidung treffen KÖNNEN. Es gibt ein buddhistisches Konzept über den beobachtenden Geist („the Observing Mind“) und den denkenden Geist („Thinking Mind“). Wenn du einen Schritt zurück machst und deine Gedanken für ein paar Sekunden „beobachtest“ – egal wie verschoben diese sein könnten -wirst du nach und nach erkennen, wie befreiend es sein kann, über das Wissen zu verfügen, dass du letztendlich entscheidest, ob du auf diese Gedanken reagierst oder nicht. „Genie und Wahnsinn“, der mehrfach ausgezeichnete Filmklassiker, ist ein gutes Beispiel hierfür. Für diejenigen, die den Film nicht gesehen haben, es geht dabei um ein mathematisches Genie, das herausfindet, dass er schizophren ist. Er kämpft damit zu erkennen, was echt oder nicht ist. Sobald er jedoch die falsche Realität ausgemacht hat, lernt er, diese zu ignorieren – egal wie sehr sie ihn quält. So funktioniert der beobachtende Geist. Wenn ein solcher Mann es schafft, sich in Schach zu halten, kann es jedermann schaffen. Nehmen wir Deutschland als Beispiel, Deutschland hat sich verändert. Ich weiß, es wird immer die Geister der Vergangenheit geben, aber die Entscheidungen, die wir in der GEGENWART treffen, sind die, die zählen.
Im letzten Monat wurde „The Become Remix Album“ unter deinem Namen auf eOne veröffentlicht, oder? Darauf sind verschiedene Remixe deiner Tracks, die ursprünglich von deinem Album „The Become“ mit Releasejahr 2018 stammen. Wie hast du dieses Remix-Projekt aufgezogen und realisiert?
Die Grundvoraussetzung für eine Kollaboration mit mir oder für einen Remix sind immer dieselben: die Leute müssen cool drauf sein, wir müssen auf einer Wellenlänge surfen, sie müssen meine Musik mögen und ich ihre. Wenn eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt ist, bin ich raus.
Meine Songs sind ein Teil von mir und dementsprechend möchte ich darauf vertrauen können, dass die Leute ihr Ding mit echter Leidenschaft durchziehen. Selbst der talentierteste Remixer da draußen könnte nichts vernünftiges auf die Beine stellen, wenn er dir gegenüber keinen Respekt hat oder ihm deine Musik nicht gefällt, Das würde sich Kacke anhören, weil dahinter keine aufrichtigen Gefühle stecken. Dieses Album stammt aus den Fingern sehr talentierter Menschen, die mich grundlos sehr gut behandelt haben. Pythius ist mein Saufkumpane. Er liebt IPA und ich hasse das Zeug. Also trinke ich stattdessen Trappist Ale. Außerdem steht er so wie ich auf Black Metal, was ein weiterer positiver Aspekt ist. Merikan war auf meinem letzten Geburtstag.
Wir hatten zusammen ein paar Drinks in Neapel. Hocio hat mich gebeten, einen Remix für sie anzufertigen und das erste was ich gemacht habe war, den Typen zu kontaktieren. Er ist Mexikaner, also teilen wir dieselbe Muttersprache. Nach unserem ersten Gespräch hatte ich eine gewisse Ahnung davon, wer er ist und wie er tickt, weswegen ich das gerne für ihn und seine Kollegen gemacht habe. Kurz darauf habe ich ein Ticket for free für zwei Tage für das Amphi Festival von ihnen bekommen. Sie haben mich in den Backstage mitgenommen und mir außerdem jede Menge Tequila eingeflößt. Dann haben sie einen Remix für mich gemacht.
So läuft das ab. Natürlich kann ich jetzt immer mehr solcher Stories auspacken, aber ich glaub, ich rede zu viel und das Interview ist ohnehin schon recht lang. Sie wissen, wer sie sind – und noch viel wichtiger – ich weiß, wer sie sind. Die sind wie Familie für mich!
Hast du irgendein Lieblingsequipment bzw. irgendeine Lieblingssoftware in deinem Studio, die dich derzeit besonders erfreut?
Mein Monitoring-Setup hat sich auf jeden Fall als wesentlicher Bestandteil für meine Produktionen erwiesen. Davor hatte ich ja gar keine Ahnung, wie wichtig das alles ist, bis ich begonnen hatte, mich damit auseinanderzusetzen. Vor allem war das wichtig, da ich begonnen hatte Jobs für´s Abmischen bzw. Mastering außerhalb der Drum & Bass-Sparte anzunehmen.
Wenn du eine Rockplatte für eine Band machst, die auf Entertainment One Music veröffentlicht, dann ist das ein Indie-Label, das mehr Geld verdient als so manch große Labels da draußen!
Entertainment One Music hat quasi alles von Snoop Dogg bis hin zu Zakk Wylde veröffentlicht.
Ich konkurriere also mit der Crème de la Crème. In meinem Falle sind es Quested-Monitore, ein Paar PMC-Monitore, ein Trinnov Room Correction-System und ein gut gepflegtes Umfeld, die einen Teil zur Aufwertung meines Sounds beigetragen haben.
Kannst du anstrebenden Musikproduzenten aus unserer Leserschaft Tipps geben?
Treat. Your. Room.
Welche Drum & Bass Label oder Künstler bringen deiner Meinung nach derzeit den aufregendsten bzw. wegweisendsten Sound auf den Markt?
Ohne jeden Zweifel Blackout Music NL. Sie retten so ziemlich im Alleingang die neue Schule vom Drum & Bass. Merikan, Pythius, Black Sun Empire, IHR zusammen mit ein paar Klassikern, die ich liebe, aber in der Art leider nicht mehr produziert werden, sind überwiegend das, was ich spiele.
Ich würde mir wünschen, dass man damit aufhört. Drum & Bass so minimalistisch zu halten und die Leute nicht mehr so besessen davon sind, den perfekten Sound zu kreieren. Ich vermisse etwas den rohen Klang aus den 2000er Jahren. Dies war die beste Ära für Drum & Bass!
Und welche Künstler bzw. Bands hörst du dir aktuell an, die nicht im elektronischen Musikbereich angesiedelt sind?
Rotting Christ läuft bei mir seit einer Weile auf Dauerschleife.
Ich liebe die Atmosphäre in ihrer Musik. Außerdem habe ich letztens erst die deutsche Band Cytotoxin für mich entdeckt. Die haben einen Song namens Radiatus Generis, was eines der besten Stücke im Bereich Modern Metal ist, das ich seit langem gehört habe.
Schaut aber am besten nicht die YouTube Videos an, die sie dafür gemacht haben.
Das ist einer dieser verzweifelten Try-Hard-Versuche, es so lustig darzustellen, dass man am besten zu einem Meme wird. Abgesehen davon, ist die Musik richtig geil!
Schwebt dir eine „Traumkollaboration“ vor? (Mit wem würdest du am liebsten in der Zukunft zusammenarbeiten)?
Wahrscheinlich mit Trent Reznor. Aber als erstes muss er lieb zu mir sein.
Wie siehst du den aktuellen Stand der Drum & Bass-Szene weltweit? Was werden deiner Meinung nach die größten Herausforderungen für Musiker jeglicher Art in den kommenden Monaten sein?
Alles was ich sage ist, dass wir nicht auf ewig in Quarantäne bleiben können. Ich würde mir lieber Corona auf einem Festival, auf dem ich spiele, einfangen und daran sterben, als für den Rest meines Lebens zu Hause eingesperrt zu sein.
Wir müssen dich das leider fragen – inwieweit bist du von der aktuellen Pandemiesituation betroffen? Ich schätze, dass sich dies auf Tour- oder Konzertpläne ausgewirkt hat… Was machst du stattdessen?
Zum Glück gibt es da draußen genug Leute, die meinen Fähigkeiten als Sound Engineer und Remixer vertrauen, so dass ich immer noch viel Zeit im Studio verbringe. Aber wenn es diese Menschen oder die finanzielle Unterstützung des deutschen Staates nicht gäbe, würde alles vermutlich ganz anders für mich aussehen.
Sind schon Tourneepläne für den Zeitraum nach Corona im Gespräch, wenn das alles (hoffentlich) bald wieder möglich ist?
Viele Termine wurden verschoben oder abgesagt, aber es besteht immer noch Hoffnung für eine Show, die für September angedacht war, auf dem Baroeg Open Air in Holland. Ich hoffe, dass das stattfinden wird, da Atari Teenage Riot zum Line-Up gehört und ich unbedingt einen Zardonic-Remix mit ihnen machen möchte!
Und was steht als nächstes für dich an? An welchen Projekten arbeitest du derzeit und schmiedest du Pläne für weitere Releases in der nahen Zukunft?
Aktuell bin ich drauf und dran den Soundtrack für Hellbound zu mischen bzw. zu mastern. Hellbound ist ein First-Person-Shooter aus dem Hause Saibot Studios. Der Soundtrack für Superhot: Mind Control Delete steht außerdem in den Release-Startlöchern und ich dabei, das neue Mikey Rukus-Album für Entertainment One Music abzuschließen. Mikey Rukus ist der Chefdirigent bei All Elite Wrestling, das auf dem Sender TNT läuft. Er ist auch jemand, den ich sehr mag, der sehr hart arbeitet und ein engagierter Musiker ist. Ich bin froh, die Möglichkeit zu haben mit so großartigen Menschen zusammenarbeiten zu können!
Kommen wir zum letzten Punkt – bitte beschreibe uns das Highlight deiner bisherigen Musikkarriere.
Vermutlich der Moment, als mir die Möglichkeit gegeben wurde, den Mind Control Delete-Soundtrack für Superhot zu machen. Soundtracks für Videospiele zu machen war schon immer einer meiner Träume. Ich hoffe, dass ich mehrere solcher Jobs kriegen werde!
Danke für das Interview, wir haben es sehr genossen. Noch irgendwelche “famous last words”?
Es spielt keine Rolle, aus welchem Land du stammst, wir sind alle Menschen. Das ist etwas, an das wir uns erinnern sollten, für besseren Zusammenhalt.
Links:
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Übersetzung:
Mara (Vielen Dank!)
English Version:
Zardonic (real name Federico Ágreda) is a multi-award winning keyboardist, DJ and producer, best known for creating varied genre-defying drum and bass and electronic dance music infused with hard rock flavours. He was the first Venezuelan drum and bass producer ever to release a single internationally with his first vinyl on Death Brigade Records in 2006. Now hailed one of the top 10 best mask DJs in the world with an impressive international tour history and a multitude of #1 Beatport drum and bass releases under his belt, Baesse.de caught up with Zardonic to discuss his approach to sound and performance, where he thinks the scene is going, and more.
Hi Zardonic! Perhaps start by telling us a little bit about yourself. You’re originally from Venezuela – how was it growing up there, especially from a musical perspective?
Hi guys! First of all, vielen lieben Dank for the opportunity! I’m glad you guys reached out! I guess my homeland will always be my homeland, and a part of my heart remains with it. We had a very rich musical scene that spanned all genres. From world-class orchestra directors like Gustavo Dudamel, to metal guitarists like Marcos Rodríguez, who also played with Rage until recently. We also have Arca, an electronic music producer with credits that include Björk, Kanye West and Rosalía. Then there’s Vytas Brenner, who was originally born in Germany, but moved to Venezuela at a very young age, and Gerry Weil, who was born in Austria, but says he is „more Venezuelan than Arepas“. We always welcomed foreigners to our country, and especially loved them when they embraced our national symbols and shared our patriotism.
Where are you living at the moment and how does it compare to Venezuela?
I live in Germany! It’s a wonderful place for sure, if a bit too quiet at times. But I have a lot of respect for the way society works here. They have worked very hard to keep social peace and you can actually trust the system to a greater extent than you could in Venezuela. The food is delicious and the landscapes are unbelievable. I am thankful and blessed to live here!
How and when did you first get into playing and making music?
I can remember as far back as when I was 3 years old and I had a small Casio keyboard, so I think synthesizers have been a part of my life since well before I sat down for the first time and hit record to make my own music. As a child, I remember recording techno sets from the radio, and even tried to beatmatch and mix as I recorded. Usually, whenever the moderator would talk, I would stop the recording, go back to the beginning of the beat right before he talked and hit pause, then hit record on the next beat right after he was done talking. I was 6 or 7 when that would happen. I also had a home recorder that I would take everywhere with me to sample everything I liked. The dog, the blender, the kitchen fire and my mom in the background angry and worried because I could burn myself and the recorder, which I would place right next to the fire.
Then they figured the thing to do would be to get me in music school. I always loved the piano, but hated that school. All those pentagrams and outdated systems were too much for me, especially after I saw an uncle of mine recording and sequencing everything on his computer. This was in the early 90s, so MIDI technology was in its infancy, but was still working. Then I started getting lessons from a really nice lady. She had a piano at home, and she could understand me so perfectly. She figured out I didn’t want to do the whole „do, re, mi, fa, sol“ crap. I wanted to play songs! So she would teach me children’s songs, of course. In my head it was a bit corny, but I was happy to have someone that would at least have the vision to understand that. So the first song I learned to play was Twinkle Twinkle Little Star. Unfortunately, after three lessons, my family never took me back there. I had no idea why, until they told me the old lady had passed away.
Fast forward a few years, and I discovered satanic music, so my parents were naturally extremely stressed out and worried because their kid seemed about to join a satanic cult and sacrifice children for lucifer, and take drugs, and all those things that people thought metalheads did. After all, they were burning churches in Norway, so every metalhead is the same…and no no no no no no way! The one and only conversation we had about went was along the lines of:
„Mom, can I get an electric guitar?“
„NO!!!“
„Ok“
So being unable to learn the electric guitar, I continued playing with a keyboard I had at home. Another Casio, but bigger. And I decided I was going to do black metal with it. This was, in its infancy, the same idea that made Zardonic into what it is: making electronic music with synthesizers that sound like metal riffs. Obviously right now it’s a very different thing, but when my family thought they could push me away from that by limiting my access to certain instruments or to having a band, I became a solo artist and mastered the synthesizers, and with this very same career I now pay my dues and help my family. Life’s just funny like that.
Which artist (or artists) would you say was one of your biggest musical inspirations when you first started out?
I just remember that I was listening to a loooot of Metal. Like, a loooot. Emperor, Mayhem, Burzum, Enslaved, Arcturus, Limbonic Art, Darkthrone, Thorns, Dodheimsgard, Satyricon, Dimmu Borgir, Cradle Of Filth, Strapping Young Lad, Death, Cannibal Corpse, Deicide, Dark Funeral, Testament, Meshuggah, Morbid Angel… you name it! Then I moved into some Nine Inch Nails, Atari Teenage Riot, Counterstrike, and I slowly got into Drum & Bass from there.
How would you describe your sound, in your own words?
Metal & Bass, Drum & Bass + Metal, Electronic Dance Metal, Bass Metal, Metalstep. There’s been a few names for it depending on which music scene you come from.
In particular you’re known for performing wearing the enigmatic alien-like Zardonic mask – what does the mask mean to you personally?
The mask represents the human duality. Our capacity to do good and evil is exactly the same, and while it is shaped by certain circumstances and a little bit of brainwashing, we can always, always make a choice. But before we can, we have to KNOW we can. There’s a buddhist concept about the Observing Mind and the Thinking Mind. If you step back and „observe“ your thoughts for a second, no matter how twisted they could be, you start to discover this freedom that comes from knowing that you can still decide to act on these thoughts, or not. „A Beautiful Mind“, the award-winning classic film, is a great example that I remember for this. For those who don’t know, this movie is about a Math professor who actually finds out that he is Schizophrenic. He still struggles with knowing what is real and what isn’t, but once he identified which ones were his imaginary friends, he learned to ignore them no matter how much they tortured him. That’s how the Observing Mind works. If a man like that is able to keep himself in check, so can regular folk like you or me. Back to the example of Germany: well, Germany changed. Yes, there will always be the ghosts of the past, but the decisions we make TODAY are what counts.
You released ‘The Become Remix Album’ on the eOne label just last month, right? This features various remixes of your tracks from your original ‘The Become’ album from 2018. How did you realize and bring together this remix project?
My basic process when it comes to collaborating or getting remix treatments from someone are simple: they have to be awesome people, we have to get along, they have to like my music and I have to like theirs. If one of those things doesn’t work, I’m out. It’s a piece of me, and I want to trust that to people that I know will do their thing with genuine love. You can have the most talented remixer out there, but if he has no respect for you as a person, or they just don’t like what you do, no matter who it is…it will sound like shit because there’s no genuine intention behind it. This album has people who are not only super talented, but have been amazing to me for no reason at all. Pythius is my beer bro. He loves IPA, and I hate that shit. So I drink Trappist Ale instead. He’s also into Black Metal, so that’s another positive thing. Merikan was with me on my last birthday. We were together having drinks in Naples. Hocico asked me to do a remix for them, and the first thing I did was call the guy. He’s Mexican, so we share Spanish as our mother language. After the first talk, I had an idea of who the guy was and I was happy to do this for them. Next thing that happened was that I got a free ticket for two days at the Amphi Festival. They took me backstage and gave me an endless supply of tequila. Then they did a remix for me. That’s how it works. I can keep going, of course, but I think I talk too much and this interview is getting way too long already. They know who they are, and more importantly, I know who they are. They’re all family to me!
In terms of studio setup: do you have favourite pieces of equipment / software that you’re particularly enjoying at the moment?
Most definitely my monitoring setup has proven essential for my productions at the moment. I had no idea how important it all was until I started obsessing about improving it, especially because I started doing mix and mastering jobs for other artists outside of the Drum & Bass scene. When you need to deliver a rock record for a band that will get released on Entertainment One Music, that’s an indie label that makes more money than most majors! They’ve released anything and everything from Snoop Dogg to Zakk Wylde. So I am competing with the best of the best. Having a pair of Quested monitors, a pair of PMC monitors and a Trinnov Room Correction system in an already well-treated environment has been part of what makes the difference in the sound I am able to produce right now.
Any production tips you can give our aspiring producer readers?
TREAT. YOUR. ROOM.
Which current Drum & Bass labels or artists do you think are making some of the most exciting and pioneering sounds at the moment?
Most definitely Blackout Music NL. They’re pretty much single handedly saving new school Drum & Bass. Merikan, Pythius, Black Sun Empire, IHR are pretty much almost everything I play, together with classic tracks I love them because they just don’t make them like that anymore. I wish Drum & Bass would stop being so minimalistic and obsessed about sounding perfect. I miss some of that raw sound from the mid 2000s. Best era of Drum & Bass!
And which non-electronic music artists (bands etc) are you listening to right now?
Rotting Christ has been on repeat for a while for some reason. Love the atmosphere in their music. Also, I discovered this German band the other day called Cytotoxin. They have a song called Radiatus Generis which is one of the most insane piece of modern metal I’ve heard in a long time. Just avoid watching the YouTube videos they made for it. It’s just more of that try-so-hard-to-be-funny stuff that everyone is doing right now, trying desperately to become a meme. Other than that, the music is really fucking good!
Who would your ‘dream collaboration’ be with (who would you really love to work with in the future)?
Probably Trent Reznor. But he has to be nice to me first.
How do you see the current state of the drum and bass scene worldwide? What do you think the greatest challenges that musicians in general will face in the coming months?
All I can say is that we can’t remain quarantined forever. I’d rather die of coronavirus from playing a festival than spending the rest of my life locked at home.
And we’ve got to ask – how have you been affected by the current pandemic situation? I guess that this has impacted on plans to tour or to play concerts at the moment… What kinds of activities are you undertaking instead?
Well, thankfully there’s still enough people out there who trust my work as a sound engineer and remixer to keep a busy schedule in the studio, but if it wasn’t for that, or the help we got from the German government, I’m not sure what would have happened to me.
Do you have any upcoming touring plans for when (hopefully) that’s possible again?
A lot of shows were postponed or cancelled, but there’s still hopes for a show we had planned for September which is Baroeg Open Air in the Netherlands. Let’s hope that happens, because Atari Teenage Riot will be playing there and I need to make a Zardonic Remix happen!
So what’s next for you? What production projects are you currently working on, and any plans for further releases in the near future?
At the moment I am wrapping up the mix and master for the soundtrack of Hellbound, which is a badass FPS developed by Saibot Studios. The soundtrack for Superhot: Mind Control Delete will be released soon as well, and I should be done with the new Mikey Rukus album for Entertainment One Music. Mikey Rukus is the music director of All Elite Wrestling which airs on TNT. He’s another guy I love, super hard working and dedicated musician. Happy to have the blessing of working with such amazing people!
And finally – what’s been the most exciting highlight of your musical career so far?
I would say having the opportunity to do the Superhot: Mind Control Delete soundtrack. Doing music for video games has always been a dream for me. I hope I get more jobs like that!
Thanks for the interview. Highly appreciated. Some “famous last words”?
No matter where we come from, we are all human. This is something we all ought to remember to stay together.
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